Welche Kamera soll ich mir kaufen? Das werde ich als Profifotograf ziemlich häufig gefragt. Wenn es um Fotografie geht, ist das Thema Fotoausrüstung meist nicht weit. Du brauchst nur eine x-beliebige Fotozeitschrift durchzublättern. Schnell wirst du feststellen, dass sich die allermeisten Seiten dem Thema Fotoequipment widmen. Auch Fragen zu meinem Fotografie-Blog, zu meinen Büchern oder bei meinen Landschaftsfotografie Workshops drehen sich fast immer um diese eine Thema. Grund genug, dir heute einmal meine persönliche Meinung dazu zu verraten.
Als professioneller Fotograf werde ich oft auf meine Landschaftsbilder angesprochen. Damit verbunden ist nahezu immer die Frage, mit welcher Kamera ich dieses oder jenes Foto aufgenommen habe. Interessanterweise fragt mich hingegen kaum jemand, wo das Bild entstanden ist, welche Anstrengungen ich dafür unternommen oder welche Einstellungen ich gewählt habe. Dafür ist die Anmerkung beliebt, dass ich das tolle Bildergebnis ja bestimmt meiner teuren Kamera zu verdanken habe.
Früher habe ich mich darüber immer geärgert. Heute sehe ich das entspannt und gebe als Antwort gern folgende Anekdote zum Besten: Helmut Newton, der weltbekannte deutsche Starfotograf, diniert in einem New Yorker Luxusrestaurant. Der Küchenchef begrüßt den prominenten Gast persönlich: „Ich bewundere Ihre Fotos – Sie müssen eine tolle Kamera haben.“ Als er später Newton fragt, wie ihm das Essen gemundet hat, entgegnet dieser: “Das Essen war ganz vorzüglich. Sie haben müssen tolle Töpfe haben.“
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: natürlich sind die Kamera und weitere Fotoausrüstung die Grundvoraussetzung dafür, dass du überhaupt fotografieren kannst. Nur: dieser Faktor wird oft maßlos überschätzt. Weit verbreitet ist der Irrglaube, dass man sich ja nur die teuerste und modernste Kamera zuzulegen bräuchte, wie zum Beispiel die Nikon Z9, und die Weltklasse-Fotos dann wie von selbst auf dem Sensor landen würden.
Fotolaien und Anfänger meinen oft, dass eine Profi-Kamera der Garant für atemberaubende Bilder sei. Doch tatsächlich ist eher das Gegenteil der Fall. Gerade High-End-Modelle verzichten nämlich weitgehend auf Automatiken wie zum Beispiel Motivprogramme. Sie verlangen dem Nutzer ein gewisses Know-how ab. Wenn man mit der komplexen Technik nicht umgehen kann, werden die Resultate vielleicht sogar enttäuschend sein. Umgekehrt bedeutet eine spartanische Ausrüstung nicht, dass man damit keinen spannenden Fotos aufnehmen kann.
Entscheidend ist also etwas ganz anderes: nämlich DU, der Mensch, der die Kamera bedient. Nicht von ungefähr heißt es: „Der Fotograf macht das Bild und nicht die Kamera”. Allein der Fotograf hinter der Kamera mit seinen Kenntnissen, Fähigkeiten und seiner Kreativität bestimmt, wie das Bild aussehen wird. Die Kamera ist lediglich das Werkzeug, die eigene fotografische Vision umzusetzen. Nicht mehr und nicht weniger.
Was auch oft vergessen wird: die Ausrüstung ist nur eines von mehreren erfolgskritischen Elementen im fotografischen Prozess. Ebenso so wichtig sind zum Beispiel die richtigen Einstellungen, Motiv und Bildkomposition, Licht- und Schärfesteuerung oder die Bildentwicklung.
Es ist auch weniger wichtig, wie neu und teuer die Ausrüstung ist oder von welcher Marke sondern vielmehr, dass man mit der „richtigen“ Ausrüstung fotografiert.
Aber was ist nun eigentlich die richtige Ausrüstung für dich und wie findest du sie? Mit welchem Equipment bin ich selbst als Landschaftsfotograf unterwegs und warum? Und wie nutzt du die Ausrüstung dann optimal für dich?
Dazu kann ich dir einige Artikel in meinem Blog empfehlen: