Als Landschaftsfotograf bewegst du dich meist zu Fuß in ganz unterschiedlichem, teils anspruchsvollem Gelände. Ob auf dem Wanderweg in den Bergen oder am Strand – die richtigen Schuhe für Fotografen sind entscheidend für Sicherheit und Komfort. In diesem Artikel erfährst du, worauf es zu achten gilt, welche Arten von Wander- und Outdoorschuhen sowie sonstigen Gadgets es gibt und wie du das für dich optimale Schuhwerk findest.
Inhaltsverzeichnis
- Warum sind Schuhe für Fotografen ein Teil der Ausrüstung?
- Wie man es nicht machen sollte
- Was müssen Schuhe für Fotografen leisten?
- Was sind die besten Schuhe für Fotografen?
- Kategorien von Outdoor-Schuhen
- Meine Empfehlung – optimale Schuhe für Fotografen
- Wie findest du den perfekten Fotografen-Schuh für dich?
- Wandersocken – Kleine Helfer, große Wirkung
- Weitere Schuhe und Gadgets für Fotografen-Füße
Warum sind Schuhe für Fotografen ein Teil der Ausrüstung?
Um als Natur- und Landschaftsfotograf an deine Fotostandorte zu kommen, bist du in der Regel zu Fuß unterwegs. Dabei schleppst du auch deine Fotoausrüstung mit. Manchmal musst du stundenlang oder sogar für Tage wandern, um am Ziel anzukommen. Dabei bewegst du dich in ganz unterschiedlichem Gelände. Mal bist du am Strand unterwegs, dann wieder im Hochgebirge, vielleicht auch im Wald oder in der Wüste oder an einem Fluß. Manche Locations sind felsig und geröllig, an anderen Orten ist es rutschig, vereist oder einfach nur nass. Als Landschaftsfotograf bist du auch den Elementen und den Jahreszeit ausgesetzt, mal scheint die Sonne, mal regnet, mal schneit es. In welchem Terrain und bei welchem Wetter du auch aktiv bist, Sicherheit und Stabilität im Gelände spielt eine essentielle Rolle und damit das Thema Outdoor-Schuhe.
Um für diese speziellen Herausforderungen gewappnet zu sein, brauchst du Schuhwerk, welches dich in jedem Gelände schützt und sicher hält, mit dem du dich wohlfühlst und vor allem gut laufen kannst. Wer unterwegs schwere Füße, Schwielen oder Blasen bekommt, ermüdet oder sogar umknickt, ab- oder ausrutscht, verliert nicht nur die Freude am Fotografieren. Man riskiert im schlechtesten Fall auch Leib und Leben. Nachdem es im letzten Artikel ausführlich um die richtige Kleidung für Fotografen ging, möchte ich dir in diesem Beitrag daher alles Wissenswerte rund um die passenden Schuhe für uns Fotografen vermitteln.
Wie man es nicht machen sollte
Auf meinen Fotoworkshops und Touren beobachte ich regelmäßig, wie sich andere Fotografen zwar die perfekte Ausrüstung für Landschaftsfotografie zusammengestellt haben, beim Schuhwerk aber weniger planvoll waren. Der eine kommt mit Sneakers im Hochgebirge an, ein anderer mit schweren Wanderschuhen am Strand. Manche haben zwar in Outdoorschuhe investiert, tragen sie aber mit Baumwollsocken. Auch völlig überdimensioniertes, unbequemes Schuhwerk ist keine Seltenheit. All das ist weder dem Komfort, noch dem Fotografierspaß zuträglich und im schlechtesten Fall sogar ein Sicherheitsproblem. Wir schauen uns jetzt an, wie man es besser macht.
Was müssen Schuhe für Fotografen leisten?
All das zeigt, dass Schuhe für Fotografen oft ein unterschätzter Teil der Ausrüstung für Fotografen. Dabei spielen sie im wahrsten Wortsinn eine tragende Rolle. Immerhin bewegst du dich selbst und dein Fotoequipment auf ihnen durch die Landschaft. Funktionelles Schuhwerk ist daher das A & O jeder Fotour. Aber was bedeutet funktionell eigentlich genau? Schauen wir uns jetzt an.
Stabilität und Halt sind essentiell
Im Gelände ist absolute Trittsicherheit und damit das Vermeiden von Aus- und Abrutschen sehr wichtig. Je nach Terrain gibt es schließlich verschiedenste rutschige Untergründe wie nasse Steine, Felsen und Blätter, Eis und Schnee oder auch Geröll. Vor allem im Gebirge und auf schmalen Bergpfaden, wo Stürze lebensgefährlich sein können, ist stabiler Halt essentiell. Dies wird vor allem über eine tiefe, profilierte Sohle mit ordentlich Grip erreicht. Der Goldstandard sind Vibram-Sohlen.
Robustheit und Schutz vor Gefahren am Boden
Schutz bedarf es auch vor Stolperfallen und Hindernissen am Boden, die deine Füße verletzen könnten, seien es spitze Steine, Bodenwurzeln oder herabfallendes Geröll. Gute Outdoorschuhe haben deshalb eine Verstärkung an neuralgischen Punkten wie Zehen und teilweise auch umlaufend um das ganze Fußbett (Geröllschutz). Insgesamt sollten Schuhe für Fotografen den rauen Einsatz im Gelände abkönnen und daher aus robusten, festen, aber dennoch flexiblen Materialien bestehen.
Abroll- und Laufeigenschaften
Gute Schuhe für Fotografen sollten dich beim Laufen unterstützen und dir deine Wege möglichst einfach machen. Entscheidend für das Laufverhalten ist vor allem eine gute Traktion, das heißt die Sohle setzt deine Bewegung möglichst effizient in eine Vorwärtsbewegung um. Bei sehr guten Sohlen fühlt es sich fast an, als würden deine Schuhe von selbst laufen. Eine gutes Abrollverhalten der Sohle sorgen hingegen für Laufkomfort auch auf weiten und anspruchsvollen Strecken.
Schutz vor Feuchtigkeit
Wie auch Funktionskleidung für Fotografen sollten dich deine Schuhe vor Nässe und Feuchtigkeit von außen schützen, sei es durch Regen und Schnee oder Wasser am Untergrund, etwa in Pfützen, bei Flussquerungen oder am/in Gewässern. Vor allem Wasserdichte Membranen wie Gore-Tex stellen das sicher, aber auch Leder in Grenzen, wenn es behandelt ist.
Atmungsaktivität
Es nützt wenig, wenn du zwar äußerlich vor Nässe geschützt bist, aber in deinen Schuhen der Schweiß in Strömen fließt. Schweiß kühlt die Füße, fühlt sich auch unangenehm an und verursacht die gefürchteten Blasen. Deshalb sollten vernünftige Schuhe für Fotografen atmungsaktiv sein, d. h. Schwitzen möglichst minimieren. Da sich Schwitzen aber nie ganz vermeiden lässt, sollte entstehende Feuchtigkeit von den Füßen wegtransportiert und nach außen verdampft werden. Auch sollte das Schuhwerk schnell trocknen.
Ergonomie
Gute Outdoor-Schuhe halten deine Fuß bombenfest und stabilisieren ihn, bieten aber dennoch genug Flexibilität für aktive Bewegung und drücken nicht. Bei Schuhen mit höherem Schaft werden auch Knöchel und Ferse stabilisiert, was dich vor Umknicken schützt. Der Ergonomie zuträglich sind auch Verstärkungen und Polsterungen an kritischen Punkten wie den Knöcheln. Eine bequeme, am besten an dein Fußbett anpassbare und gepolsterte Innensohle (z. B. Ortolite) macht das Laufen angenehm.
Leichtigkeit
Optimale Wanderschuhe sind möglichst leicht, ohne dabei zu instabil für ihren Einsatzzweck zu sein. Insbesondere bei langen Wanderungen mit Ausrüstung führen zu schwere Schuhe schnell zur Ermüdung der Füße und kosten dich unnötig viel Kraft. Unter Gewichtsaspekten sind Modelle ideal, die du kaum am Fuß spürst.
Was sind die besten Schuhe für Fotografen?
Normale Alltagsschuhe, Sneakers, aber auch Lauf- oder Trailrunning-Schuhe sind nicht wirklich gut für Fotografen geeignet, da sie oben genannte Anforderungen weitgehend nicht erfüllen. Der Hauptgrund ist, dass sie gar nicht für Stabilität und Halt im Gelände ausgelegt sind, sondern eher für Bequemlichkeit und Leichtigkeit auf normalen Wegen oder in der Stadt. So ist zum Beispiel die Sohle wenig profiliert und viel zu elastisch oder die Schuh-Oberfläche nicht wetterfest.
Besser ist es also, sich speziell für Outdoor-Aktivitäten konstruierte Schuhe zuzulegen. Den meisten Fotografen fallen dabei zuerst Wanderschuhe ein. Macht Sinn, da wir ja meist auch wandernd zu unseren Spots unterwegs sind. Allerdings werden unter dem Oberbegriff „Wanderschuh“ die verschiedensten Schuharten oft vereinfachend und auch unkorrekt zusammengefasst. Im Outdoor-Handel fliegen uns jede Menge Begriffe um die Ohren, die gerade Laien schon mal verwirren können. Da ist die Rede von Wander-, Trekking-, Expeditions-, Trailrunning-, Hiking, Speedhiking-, Zustiegs-, Leichtberg-, Klettersteig-, Kletter- und diversen anderen Halbschuhen, Schuhen und Stiefeln. Die Grenzen sind dabei fließend und auch optisch nicht immer ganz leicht zu erkennen. Daher herrscht beim Thema oft viel Unklarheit und Unwissenheit.
Am ehesten kann man sie unter anderem an der Schafthöhe und der speziellen Bauart für ihren Einsatz für unterschiedliche Zwecke und Gelände unterscheiden. International durchgesetzt hat sich die Kategorisierung nach dem deutschen Hersteller Meindl, an welche sich die meisten anderen Hersteller mehr oder weniger halten.
Kategorien von Outdoor-Schuhen
Frei nach Meindl habe ich dir einmal eine Grafik und eine Übersicht erstellt, die dir bei der Orientierung und der Wahl des passenden Modells eine Orientierung geben kann:
Kategorie |
Schuh-Typen |
Einsatzbereich |
Gelände |
A | Wanderhalbschuhe, leichte Wanderschuhe | Spaziergäge, leichte Wanderungen ohne große Steigungen und wenig Gepäck | normale Wege, leichtes Gelände, Flachland |
A/B | normale Wanderschuhe | Leichte bis mittelschwere Wanderungen mit überschaubarem Gepäck | normale Wander- und Bergwanderwege, Gebirge |
B | Schwere Wanderschuhe, Wander-/Trekkingstiefel | anspruchsvollere Wanderungen, leichte Trekking-Touren | auch schlechtere Wander-, Bergwander und Hüttenwege, Gebirge |
B/C | Trekkingsstiefel | anspruchsvolles Trekking, Klettern, teils mit Steigeisen | auch schlechte Pfadeund Trails, Geröll, Klettersteige |
C | Bergstiefel | Schwere Bergsteigertouren und hartes Trekking, teils auf Gletschern, teils mit Steigeisen | schlechteste Wege oder auch weglos, Geröll, Klettersteige |
D | Expeditionsstiefel | Extremtouren, Höhentouren, Alpinismus, Expeditionen, oft/immer mit Steigeisen | auch ohne Wege, Hochgebirge, Eis, Gletscher, extreme Eistouren, Eisklettern |
Ein Sonderfall sind Speedhiking- und Zustiegsschuhe. Diese werden auf Grund der geringen Schafthöhe bei A eingeordnet, sind aber von der Konstruktion eher in die höheren Klassen einzuordnen. Ansonsten gilt: je höher die Kategorie, desto robuster, präziser, isolierender aber eben auch steifer, unbequemer und auch teurer werden die Schuhe. Man sollte daher schauen, die richtige Kategorie für sich zu finden, die zum eigenen Einsatzzweck passt, aber auch nicht unnötig unkomfortabel ist.
Meine Empfehlung – optimale Schuhe für Fotografen
Um es kurz zu machen: für die meisten Landschaftsfotografen und Outdoorbegeisterten sind Schuhe der Kategorie A und A/B ideal und völlig ausreichend. Ich empfehle dir Wanderschuhe oder Wanderhalbschuhe der A/B -Klasse zu verwenden. Sie bieten den besten Mix aus Komfort, Stabilität und Schutz.
Sie sorgen sie mit geländegängiger, profilierter aber nicht zu starrer Sohle für Tritt- und Rutschfestigkeit, gleichzeitig ist das Laufen in ihnen recht bequem und komfortabel, zumal sie nicht zu schwer sind. Zudem sind Wanderschuhe dieser Kategorie in der Regel wetterfest und wasserdicht. Mit Verstärkungen schützen sie deine Zehen. Da sie meist knöchelhoch bis hoch geschnitten sind, schützen sie dich auch vorm Umknicken.
Nur wenn du in sehr anspruchsvollem Gelände, auf tagelangen Wanderungen und Trekkingtouren oder gar auf Extremexpeditionen unterwegs bist, sind die höheren Kategorien interessant für dich. Diese bieten dann maximale Stabilität und Sicherheit, sind aber auch deutlich schwerer und unbequemer.
Die Sohle – das Herzstück deines Schuhs
Eine gute Sohle entscheidet darüber, wie sicher und bequem du unterwegs bist. Tiefe, griffige Profile geben dir Halt auf rutschigem oder losem Untergrund. Je technischer das Gelände, desto steifer sollte die Sohle sein – das verbessert die Trittsicherheit und schützt vor Umknicken. Bei langen Touren zahlt sich eine gute dämpfende Zwischensohle aus, etwa aus EVA oder PU, um deine Gelenke zu entlasten. Auch ein vorne oder sogar umlaufend angebrachter Zehenschutz/Geröllschutz ist sinnvoll, um deine Füße vor Hindernissen am Boden zu schützen.
Sohlen von VIBRAM gelten als Standard für Qualität und Grip in der Outdoorwelt. Benannt nach dem Italiener „Vitale Bramani“ ist Vibram der bekannteste Hersteller von Sohlen für Berg- und Trekking-Sport weltweit. Damit machst du auf jeden Fall alles richtig. Manche Hersteller arbeiten auch mit POMOCA und CONTINENTAL zusammen, die ebenfalls sehr gute Outdoor-Sohlen bauen (auch wenn sie eher für Ski-Felle bzw. Autoreifen bekannt sind).
Membran oder Leder – was eignet sich bei Schuhen für Fotografen besser?
An Outdoorschuhen kommen als Obermaterial sowohl klassisches Leder als auch Membrane wie GoreTex zum Einsatz. Welches die bessere Lösung ist, daran scheiden sich in der Outdoor-Welt seit Jahren die Geister. Tatsächlich haben beide Materialien unterschiedliche Eigenschaften, Vor- und Nachteile und damit beide eine Berechtigung.
Material | Vorteile | Nachteile |
Membran (z. B. Gore-Tex) | Optimaler Wetterschutz, da komplett Wasserdicht, atmungsaktiv, leicht, trocknet schnell, nicht sonderlich pflegeaufwendig, kein Einlaufen notwendig | Membran verliert mit der Zeit an Wirksamkeit, bei warmen Temperaturen weniger atmungsaktiv, nicht ganz so anpassungsfähig wie Leder |
Leder | passt sich gut an, gutes Fußklima, atmungsaktiver als GoreTex, bei guter Pflege haltbarer als Membran | schwerer, nicht wetterfest (ohne Imprägnierung/Wachs), pflegeaufwändig, trocknen schlecht, werden rissig, lange Einlaufzeit |
Ich persönlich setze auf GoreTex, weil für mich die Vorteile die Nachteile im Vergleich mit Leder überwiegen. Tendenziell kann man sagen, dass Membran-Schuhe die erste Wahl bei Touren in eher kühlem, nassen, wechselhaftem Klima und Terrain sind, während Lederschuhe eher auf leichteren Touren im Sommer ihre Vorzüge ausspielen.
Welche Marken für Wander- und Outdoorschuhe sind empfehlenswert?
Setze am besten auf Hersteller mit jahrzehntelanger Erfahrung und einer Spezialisierung auf die Nische. Empfehlenswerte Marken sind die drei deutschen (bayrischen) Traditionsunternehmen Meindl, Lowe und Hanwag, die italienischen Klassiker La Sportiva, Scarpa, Gaumont und AKU sowie Salomon aus Frankreich. Auch Hersteller, die nicht nur Schuhe herstellen, bieten mittlerweile gutes Schuhwerk an, zum Beispiel Salewa, The North Face oder Mammut.
Wie findest du den perfekten Fotografen-Schuh für dich?
Egal, wo du fotografierst und welche Art von Schuh du trägst, dein Schuh muss auf jeden Fall passen. Nimm dir deshalb viel Zeit für die Auswahl. Nicht jeder Wanderschuh passt zu jedem Fuß und für die Wahl von Outdoorschuhen gelten andere Kriterien als für alltägliches Schuhwerk. Außerdem hast du ja oben auch bereits gelernt, dass die Welt der Outdoor-Schuhe durchaus sehr komplex ist. Mit dem falschen Schuh am Fuß verdirbst du dir nicht nur den Spaß sondern gehst im schlechtesten Fall auch Sicherheitsrisiken ein. Daher nun noch einige abschließende Tipps, wie du deine optimalen Schuhe für die Fotografie findest, vor allem wenn du noch unerfahren in der Thematik bist:
- Kauf deine Schuhe bei einem fachkundigen Outdoorhändler vor Ort und lass dich dort auch beraten. Erwähne dabei, dass es du Schuhe speziell für Fotografen suchst und wo du sie einsetzen möchtest.
- Suche dir zunächst an Hand der oben vorgestellten Kategorie einige passende Modelle zum Testen aus, die für deinen Einsatzzweck Sinn machen.
- Teste Wanderschuhe immer mit Wandersocken (siehe unten), nicht in deinen normalen Socken. Diese sind in der Regel viel zu dünn.
- Teste Wanderschuhe eher am Abend, weil dann deine Füße dicker/geschwollener sind.
- Vergleiche Schuhe mehrerer Hersteller miteinander und höre in dich rein, in welchen Schuhen du dich am wohlsten fühlst. Nicht jeder Hersteller passt zu jedem Fuß.
- Lass dich nicht von der Optik, sondern von der Funktion leiten.
- Lauf mit den Schuhen einige Zeit rum, vor allem auch aufwärts und abwärts um den Einsatz im Gelände zu simulieren. Outdoor-Geschäfte haben dafür meist spezielle Rampen, nutze sie.
- Begib dich mit den Schuhen auch in Körperhaltungen, die du auch beim Fotografieren einnimmst, geh also zum Beispiel mal in die Hocke oder knie dich hin und achte darauf, wie sich das anfühlt.
- Achte darauf, dass du stabile Halt in den Schuhen hast. Dein Fuß sollte nicht im Schuh rutschen.
- Gleichzeitig solltest du vorn im Zehenraum noch einen Daumen breit Platz haben, also nicht anstossen. Das ist wichtig, damit du beim Abwärtswandern nicht anstößt und so Abriebstellen oder Prellungen provozierst.
- Achte darauf, dass nichts drückt oder sich unangenehm anfühlt. Wenn das bereits beim Test auffällt, kannst du dir vorstellen, wie es sich nach stundenlangem Laufen anfühlt.
- Wenn du dir bei der Größe unsicher bist, nimm im Zweifelsfall die größere.
Was trage ich selbst?
Wandersocken – Kleine Helfer, große Wirkung
Ähnlich wie bei der Kleidung für Fotografen bis du in der Regel auch an den Füßen mit mehreren Schichten unterwegs. Außen sind die Schuhe, darunter an deiner Haut sind die Socken. Es sollten es aber nicht irgendwelche Socken sein, sondern eben Funktionssocken. Es macht wenig Sinn, zwar in hochwertige Wander- oder Trekkingschuhe zu investieren, darunter dann aber ganz normale Socken zu tragen. Baumwoll- oder Wollsocken saugen sich schnell mit Schweiß voll, trocknen schlecht und führen zu Reibung, Blasen und kalten Füßen.
Wandersocken machen hier den entscheidenden Unterschied. Sie bestehen aus funktionellen Materialien, meist einem Gemisch aus Merinowolle und Kunstfasern. Diese wirken temperaturregulierend, transportieren Feuchtigkeit ab und halten die Füße dadurch trocken und warm. Außerdem trocknen sie sehr schnell und wirken geruchshemmend. Auch sorgen gute Wandersocken durch gezielte Polsterzonen an besonders belasteten Stellen wie Ferse oder Ballen für Dämpfung und Schutz. Gute Wandersocken haben zudem eine klare L/R-Zuordnung und sind nahtfrei und weich, um Scheuerstellen zu vermeiden. Gleichzeitig sollten sie stabil, aber elastisch sein, um die Fußbewegung nicht einzuschränken.
Investiere am besten in Markensocken, zum Beispiel die Trekking-Serie von Falke. Diese sind zwar etwas teurer, halten aber ewig und behalten dabei auch ihre Form. Achte beim Kauf auch darauf, für welchen Einsatzzweck und welche Temperatur/Jahreszeit die Socken ausgewiesen sind. Meist haben die Hersteller hier spezielle Modelle, teils sogar für bestimmte Schuhkategorien. Bei Falke sind TK5 und TK2 zum Beispiel die Allrounder fürs Wandern bzw. Bergwandern, die es dazu noch in der Cool-Version gibt. TK 1 und TKX sind für kalte Bedingungen im Hochgebirge und Winter und hochalpines Terrain gedacht. Oft gibt es dazu auch nur Kurzvarianten und Damen-Modelle.
Was trage ich selbst?
Weitere Schuhe und Gadgets für Fotografen-Füße
Wasserschuhe und Gummistiefel
Die oben vorgestellten Outdoor-Schuhe sind vorrangig für den Einsatz an Land und das klassische Laufen, Wandern und Bergwandern gedacht. Als Landschaftsfotograf bist du aber durchaus auch mal am oder sogar im Wasser aktiv. Vielleicht willst du einen Wasserfall fotografieren oder am Fluss- oder Seeufer oder am/im Meer.
Hier kommen normale Wanderschuhe an ihre Grenzen bzw. suboptimal. Zwar sind sie in der Regel wasserdicht, du kannst alle diese Locations also durchaus auch mit Wanderschuhen bewerkstelligen. Du bleibst trocken, solange dir das Wasser dir nicht oben in die Schuhe läuft. Wenn du aber öfters mal, vielleicht Stundenlang und knietief im Wasser bist, sind spezielle Wasserschuhe durchaus als Ergänzung sinnvoll.
Leichte und günstige Wasserschuhe sind dabei meine erste Wahl am Meer oder in der eher warmen Jahreszeit. Sie sind schön leicht und kompakt und daher problemlos am/im Fotorucksack Platz finden. Sie bieten dank profilierter Sohle Rutschfestigkeit auf nassem Untergrund. Außerdem schützen sie in Grenzen vor scharfen Steinen, Glas, Muscheln, Seeigeln und sonstigem Getier. Zudem trocknen sie schnell. Solange es nicht allzu kalt ist, kann man sie auch Problem für die anderen „Feuchtgebiete“ einsetzen, was ich auch mache. Es gibt auch Varianten aus Neopren, die weitgehend wasserdicht und wärmend sind, dann aber wieder mehr wiegen und kosten.
Ist das Wasser sehr kalt (z. B. Gletscherflüsse), steht man lange darin oder ist es draußen generell kalt, sind klassische Gummistiefel die bessere Wahl. Man kann sie entweder anstatt der Wanderschuhe anziehen oder auch über diese, sofern man sie entsprechend groß kauft. Gute Wanderschuhe haben ebenfalls profilierte Sohlen für sicheren Stand bei nassem Untergrund und teilweise auch Schutzkappen eingebaut. Damit schützen sie besser als Wasserschuhe. Der Nachteil ist allerdings, dass sie ziemlich klobig und schwer und daher eher wenig transportabel sind, zumindest für Wanderungen. Ich nehme meine nur mit, wenn ich zur Location nicht weit laufen muss.
Steigeisen, Grödel, Spikes
Wer sich in verschneites, vereistes und glattes Gelände wagt – sei es beim Winterwandern, auf einer Hochtour oder Gletschertour, für den reichen unter Umständen auch stark profilierte Wander- und Trekkingschuhe nicht aus, um hinreichend stabil zu laufen ohne aus- oder abzurutschen. Dafür gibt es spezielle Ausrüstung in Form von Steigeisen, Grödel und Spikes. Diese bieten je nach Einsatzbereich den nötigen Halt und sind ein Bestandteil der alpinen Sicherheitsausrüstung.
Spikes werden einfach wie Schneeketten über die Schuhe gezogen und bieten Halt auf Eis und festem Schnee – ideal fürs Winterwandern, Trailrunning und auch an einfachen Schuhen nutzbar. Grödel sind stabiler als Spikes und werden manchmal auch als Halbsteigeisen bezeichnet. Grödel passen nur auf Schuhe mit fester Sohle und haben vier bis sechs ausgeprägte Zacken, aber keine Frontzacken. Du kannst Grödel für Aktivitäten wie leichte Winterbergtouren, Trailrunning oder das Laufen auf vereisten Wegen verwenden. Klassische Steigeisen hingegen verfügen über mehr Zacken auch vorn und sind robust genug für alpine Touren mit steilen Steigungen und Steileis. Sie passen nur auf bedingt oder uneingeschränkt Steigeisen-geeignete Schuhe, die dann hinten und/oder vorn entsprechende Einkerbungen haben.
Gamaschen
Gamaschen sind ein weiteres sinnvolles Zubehör für Touren im Schnee, Matsch oder Geröll, aber auch für feuchte Untergründe wie hohes Grass. Sie schützen die Beine und Schuhe vor Nässe, Kälte und dem Eindringen von Schnee, Nässe oder kleinen Steinen. Besonders bei tiefem Schnee verhindern sie, dass Feuchtigkeit in den Schuh gelangt – ein wichtiger Beitrag zur Wärme und Trockenheit. Modelle mit robustem Außenmaterial und gut sitzendem Haken- oder Klettverschluss sind für den alpinen Einsatz besonders geeignet.