Ausrüstung für Landschaftsfotografie ist das Thema des heutigen Artikels. Dazu packe ich aus. Und zwar meinen Fotorucksack. Denn immer wieder werde ich nach meinem Equipment gefragt. Deshalb möchte ich Euch heute vorstellen, welche Ausrüstung ich für die Landschaftsfotografie einsetze.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Ausrüstung für Landschaftsfotografie
- 1. Kameras für Landschaftsfotografie
- 2. Objektive für Landschaftsfotografie
- 3. Stative für Landschaftsfotografie
- 4. Filter für Landschaftsfotografie
- 5. Fotorucksack und Kamerataschen für Landschaftsfotografie
- 6. Weiteres Zubehör für Landschaftsfotografie
- 7. Datenmanagement für Landschaftsfotografie
- 8. Energiemanagement für Landschaftsfotografie
- 9. Bildbearbeitung
- 10. Smartphone
- Tipp: Wenn mal was schief geht – Kameraversicherung
- Vorherige Ausrüstung (bis 2021)
Einleitung: Ausrüstung für Landschaftsfotografie
Eines vorweg. Als Landschaftsfotograf bin ich Pragmatiker. Weder gehöre ich zur Fraktion der Technik-Nerds, die jedem Trend hinterher rennen und immer das neueste Equipment haben müssen. Noch gehöre ich zu dieser Sorte von Fotografen, die zu Hause ein halbes Technikmuseum in der Glasvitrine stehen haben. Im Mittelpunkt steht bei mir etwas anderes, nämlich einzig und allein das Motiv. Die Technik soll dabei unterstützen, meine Bildideen und meinen fotografischen Prozess umzusetzen. Nicht mehr und nicht weniger. Upgrades bei meiner Ausrüstung wie den Kameras nehme ich nur dann vor, wenn mir das neue Equipment entweder meine Arbeit in der Landschaftsfotografie deutlich erleichtert oder bessere Bildergebnisse erzielt, etwa auf Grund technischer Innovation bei den Sensoren.
Das Equipment muß vor allem zu meinen spezifischen Bedürfnissen und Anforderungen passen. Das bedeutet, meine Ausrüstung für Landschaftsfotografie sollte hohe Robustheit, Funktionalität und professionelle Qualität mit möglichst geringem Gewicht und Packmaß verbinden. Denn die beste Fotoausrüstung ist bekanntlich immer noch die, die man dabei hat.
Den Artikel habe zuletzt im August 2024 noch einmal komplett aktualisiert habe.
1. Kameras für Landschaftsfotografie
Die Nikon Z7II ist neben neuen Nikon Z9 (Test hier) das aktuelle (2022) Flaggschiff in Nikons DSLM-Portfolio. Seit kurzem begleitet sie mich. Die Bildqualität (vor allem das Rauschverhalten) hat mich direkt vom Hocker gehauen und auch bei Haptik und Optik war es Liebe auf den ersten Blick. Für mich ist es derzeit neben dem Konkurrenzmodell Sony Alpha 7R IV die beste Kamera für Landschaftsfotografie: leicht, kompakt und atemberaubende Bildqualität, vor allem in Verbindung mit den neuen, ebenso exzellenten wie leicht-kompakten Optiken der Z-Serie. Fantastischer heller OLED-Sucher mit 3,7 Mill. Bildpunkten, der fast schon fast an ein optisches Okular heranreicht, 45,7-Megapixel-CMOS-BSI-Sensor im Vollformat und schneller und zweifacher EXPEED 6 Prozessor, Hybrid-Autofokus mit 493 Messfeldern, elektronischer 5-Achsen Bildstabilisator (Sensor-Shift-VR), 4K-Video mit bis 60 fps, integriertes Wifi und GPS in Verbindung mit Snapbridge App. Features wie Focus Stacking und Focus Peking. Mehr kann man sich im Jahr 2022 fast nicht wünschen (nur Pixelshift und echtes GPS vermisse ich).
Nikon D810
Die Nikon D810 ist seit ihrem Erscheinen im Jahr 2014 meine erste Wahl für die Landschaftsfotografie. Und was soll ich sagen, ich liebe sie! Die Kamera ist die Weiterentwicklung der legendären Nikon D800 und wartet gegenüber der Vorgängerin mit diversen Neuerungen und Verbesserungen auf. Es kommt die neue Bildverarbeitungs-Engine EXPEED 4 zum Einsatz. Der ISO-Bereich wurde ausgeweitet, beginnt jetzt schon bei ISO 32 und reicht bis 512.000 ISO. Letzteres ist wohl eher ein Marketing-Gag. Aber in der Tat kann man die Kamera bis ISO 6.400 durchaus noch gut gebrauchen. Der Tiefpassfilter wurde (wie bisher bei der D800E) weggelassen. Insgesamt ist die Abbildungsqualität bei Schärfe, Tonwertumfang und Rauschverhalten nochmals spürbar gegenüber der ohnehin schon sehr guten D800 gesteigert worden. Das Autofokus-System wurde vom damaligen Flagschiff D4s übernommen und arbeitet schnell und akkurat. Ferner ist es jetzt möglich, Full-HD-Filme mit einer Bildrate von 50p/60p aufzunehmen. Auch Timelapse-Aufnahmen können aufgenommen werden, was aber auch die D800 schon beherrschte. Auch die Serienbildgeschwindigkeit wurde etwas verbessert und das Dateihandling beschleunigt. Verschluss und Spiegel arbeiten nun deutlicher leiser und vibrationsärmer. Auch der Liveview wurde verbessert, ist gegenüber der D800 bei Vergrößerungen deutlich schärfer und bietet nun auch Splitansicht und Belichtungsvorschau. Die D810 ist bildqualitativ aus meiner Sicht der aktuelle Benchmark (Stand: 2015) für Landschaftsfotografen, die mit Kleinbildformat („Vollformat“) arbeiten. Ob dafür der recht happige Aufpreis zur D800 gerechtfertigt ist, muss letztlich jeder für sich selbst entscheiden. Ich habe den Upgrade jedenfalls keine Sekunde bereut und arbeite unglaublich gern mit dieser großartigen Kamera.
Nachtrag: 2017 hat Nikon die Nachfolgerin D850 gelauncht. Gegenüber der Vorgängerin hat Nikon hier nochmals deutlich aufgerüstet: Klappdisplay, 4K Video, einen 46MP Sensor, erhöhte Auslösegschwindigkeit (jetzt 7 Bilder je Sekunde), der Autofokus der Nikon D5, stille Auslösung oder erstmalig Features wie Fokuspeaking und Fokustacking in einer Nikon DSLR. Das sind schon einige ziemlich interessante Neuerungen. Wenn ich mir heute eine neue Spiegelreflexkamera zulegen würde, dann wäre es zweifelsohne diese.
Nikon D800
Die D800 war zu ihrem Launch Anfang 2012 eine Vollformatkamera der neuesten Generation und neben der D4 eines der beiden Flagschiffe in Nikons damaligem Kleinbild-Portfolio. Mit der D800 hat Nikon damals den Kameramarkt revolutioniert und anfangs so einige Prügel dafür bekommen. Schließlich war die D800 die erste Kleinbildkamera, welche die 30 Megapixel-Grenze gerißen hat. Mit ihren 36 Megapixeln hat eine Kamera selten zugleich derart fasziniert wie polarisiert. Heute sind diese Megapixelshären fast schon normal geworden. In meinem Artikel über die Nikon D800 stelle ich die Kamera und meine Erfahrungen mit ihr ausführlich vor. Hier beschränke ich ich mich auf das kurze Resümée, dass die D800 für mich lange trotz ihrer Kinderkrankheiten die (fast) perfekte Kamera für Landschaftsfotografie war.
Diese ausgezeichnete Kamera war bei ihrer Veröffentlichung 2015 Nikons Vorzeigemodell im DX-Lager (Crop-Kameras). Sie ist eine sehr kompakte und 680 g leichte, gleichzeitig aber auch wertige Hochleistungskamera. Für ca. 800 Euro ist sie bestens ausgestattet und teilt sich so einige Features mit ihren wesentlich teureren Vollformatschwestern. Die D7200 verfügt u. a. über einen 24,1 Megapixel-CMOS-Sensor. Sie kommt ohne Tiefpassfilter für den extra Schärfekick und verfügt über ein ausgeklügelts, superschnelles 51-Feld-AF-System mit 15 Kreusensoren. Als Bildverarbeitungsengine kommt EXPEED 4 zum Einsatz. Der 100%-Sucher , Filmaufnahmen in Full-HD, Timelapsefunktion, die Magnesiumlegierung oder zwei Kartenslots sind weiter Features, die man sonst nur bei den großen Kameras findet. Ich setze sie als Zweitghäuse ein bzw. wenn ich aus bestimmten Gründen lieber im Crop-Format unterwegs sein möchte. Für alle, die nicht nicht unbedingt Vollformat brauchen, nicht zu viel Geld ausgeben möchten, aber dennoch auf hohem (durchaus professionellem) Niveau fotografieren wollen, kann ich für die 7000er Serie eine uneingeschränkte Empfehlung geben. Ich würde dann aber ggf.zu einem aktuellen Modell greifen, z. B. der in 2017 gelaunchten Nikon D7500.
2. Objektive für Landschaftsfotografie
Nikon AF-S Zoom-Nikkor 14-24mm 1:2,8G ED Objektivv
Das Ultraweitwinkel-Zoom ist ein echter Klasssiker und wahrscheinlich eine der besten Optiken, die Nikon jemals gebaut hat. Der Optik eilt ein exzellenter Ruf voraus, sogar Canon-Fotografen nutzen sie gern. Hier stimmt einfach alles: unglaubliche Schärfeleistung bis in die Ränder, kaum Vignettierung, wenig Verzeichnung für diesen Brennweitenbereich (ist immerhin fast ein Fisheye) und eine extrem kurze Naheinstellgrenze von 30 cm, was einen sehr eindrucksvollen Bildaufbau mit prominentem Vordergrund ermöglicht. Die fantastische Lichtstärke gepaart mit den ausgezeichneten Abbildungseigenschaften macht diese Linse auch zur ersten Wahl für jegliche Astroaufnahmen. Die Beliebtheit des Objektivs spiegelt sich dann auch beim Preis wieder. Selbst mehr als zehn Jahre nach Erscheinen der Linse kostet diese immer noch fast 2000 € – praktisch kein Wertverlust. Das Objektiv ist allerdings ein ziemlicher Brummer (fast ein Kilo) und hat den Nachteil einer sich nach außen wölbenden Frontlinse. Das macht den Einsatz von Schraubfiltern unmöglich und auch Steckfilter können nur mit Zusatzaufbauten verwendet werden. Gegenüber dem 16-35mm/4.0 ist es auch einige hundert Euro teurer und hat keinen Bildstabilisator. Letzteren habe ich aber kaum vermisst, weil ich ohnehin meist auf Stativ fotografiere. Für mich bis heute alternativlos. Na ja, fast.
Nikon AF-S Nikkor 16-35mm 1:4G ED VR
Das knackscharfe Weitwinkel-Zoom ist nämlich ehrlich gesagt mein persönliches Lieblingsobjektiv. Regelmäßig wäge ich ab, ob ich Nikons oben beschriebenes 14-24mm/2,8 in den Rucksack tun sollte oder lieber mit der wesentlich kompakteren Linse unterwegs bin. Nach einigen Jahren hat sich gezeigt, dass die Performance der beiden Weitwinkel in vielen Bereichen absolut vergleichbar ist. Letztlich entscheide ich mich oft für das 16-35mm/4.0, weil mir das wesentlich geringere Gewicht und die problemlose Verwendung von Filtern manchmal wichtiger sind als das Mehr von 2mm am kurzen Ende und die höhere Lichtstärke von 2.8. Auf letzere kann ich in der Regel bei Weitwinkel-Aufnahmen von Landschaften verzichten. Lediglich bei Nachtaufnahmen (Milchstraße, Polarlichter, etc.) gereicht die höhere Lichtstärke des 14-24/2.8er zum ganz klaren Vorteil.
Nikon AF-S Zoom-Nikkor 24-70mm 1:2,8G ED
Das Teil macht einfach Spaß: scharf wie Pfeffer, Kontrast und Farbwiedergabe der Extraklasse, schneller leiser Autofokus, kaum Verzeichungen und CAs, lichtstark und ein sehr hübsches Bokeh. Die Verarbeitung ist sehr wertig und robust und scheint für die Ewigkeit gemacht. Eben eine echte Allround-Profioptik für alle, die Wert auf höchste Bild- und Verarbeitungsqualität legen. Dafür nimmt man dann auch gern die Nachteile in Kauf: teuer, schwer und groß, wobei all das vom 70-200/2.8er nochmals übertrumpft wird. Einziger Wermutstropfen ist für mich, dass der Bildstabilisator (VR) bei diesem Klassiker fehlt, was aber durch die hohe Lichtstärke wieder ausgeglichen wird. Nachtrag: mittlerweile hat Nikon den langerwarteten Nachfolger Nikon AF-S Nikkor ED VR 24-70 mm 1:2.8E aufgelegt, der nun natürlich auch über VR verfügt. Das Objektiv hat das Zeug zum Klassiker, bei einem stolzen Preis von deutlich über zweitausend Euro, also einem Aufpreis von gut 1000 Euro zum Vorgänger, möchte man das aber auch erwarten.
Nikon AF-S Nikkor 70-200mm 1:2,8G ED VR II Objektiv
Meine zweite Lieblingsoptik. Hier gilt uneingeschränkt alles schon beim 24-70/2.8er Gesagte. Darüberhinaus ist dieses Objektiv in der aktuellen Ausführung mit einem VRII ausgestattet. Das 70-200/2.8 ergänzt sich perfekt mit dem 24-70/2.8 und dem 14-24/2.8. Das Dreigestirn bildet zusammen das viel gerühmte Dreamteam, das gerade an fordernden Kameras wie der D810 seine Stärken ausspielt. Das Objektiv ist jedoch preislich und gewichtsmäßig ein ordentlicher Brocken. Wer damit länger frei Hand shooten will, sollte vorher vielleicht ein Kraftaufbautraining absolvieren. Dafür bekommt man dann aber auch eine Abbildungsqualität, die im Telezoombereich ihresgleichen sucht. Wer die hohe Lichtstärke nicht unbedingt braucht, sollte sich auch einmal das AF-S Nikkor 70-200mm/4.0 ansehen. Das ist nicht nur deutlich leichter und verfügt über den brandneuen VRIII, sondern ist auch preislich sehr attraktiv. Die Abbildungseigenschaften brauchen sich vor dem 2.8er indes nicht zu verstecken.
Nikon AF-S 28-300mm 1:3.5-5.6G ED VR
Eine „Plastikoptik“ am Vollformat, gehts noch? Diese und ähnliche verbale Prügel habe ich nicht nur einmal eingesteckt. Oft werden die Superzooms, erst Recht am Vollformat, belächelt. Zumindest bei dieser Optik etwas zu Unrecht, wie ich meine. Auch ich war anfangs skeptisch, dann aber positiv überrascht. Die Verarbeitung ist wertiger als gedacht, die Bauweise kompakt, die Abbildungsqualität durchaus vertretbar. Natürlich reicht das Superzoom nicht an die optische Qualität der o. g. Referenzzooms heran. Der Vergleich hinkt aber auch. Wenn man flexibel sein muss oder kleines Gepäck angesagt ist, spielt der Superzoomer seine Vorzüge aus. Wenn man bereits vor einer Fotosession weiß, dass keine Zeit für den Objektivwechsel bleibt oder dieser kaum möglich sein wird (bei Bergtouren, bei widrigen Wetterbedingungen, an Vulkankratern, Luftaufnahmen, etc.), ist das 28-300 absolut eine Option. Die für mich größten Nachteile sind die besagte, geringere Gesamtschärfe, die geringe Lichtstärke in höheren Brennweitenbereichen und auch der weit ausfahrende Tubus. Dieser führt bei „windigen“ Fotosituationen schon mal zu Stabilitätsproblemen. Insofern gilt, dass man einfach situationsbedingt abwägen muss, ob gerade Tackschärfe oder Flexibilität wichtiger sind.
Diese Festbrennweite vereinbart ausgezeichnete Abbildungsqualität und Handlichkeit mit einem günstigem Preis. Hohe Lichtstärke, tolles Bokeh, brutale Schärfe selbst bei offener Blende und kompakte Abmessungen machen die Linse zu einer echten „Immer-drauf“-Linse. Aus meiner Sicht vor allem als Portraitlinse geeignet. Einziger Nachteil: das Motiv muss gnadenlos erlaufen werden. Aber das kann ja in der heutigen bewegungsarmen Zeit auch ein Vorteil sein.
Nikon AF-S Micro-Nikkor 105mm 1:2,8G VR Objektiv
Die lichtstarke Festbrennweite ist Nikons Referenz im Makrobereich. Tolle Schärfe, ein Abbildungsmaßstab von 1:1, eine Naheinstellgrenze von 31 cm (wichtig wegen der Fluchtdistanz lebender Objekte) und der optische Verwacklungsschutz macht es zur ersten Wahl für alle, die Kleines gern formatfüllend abbilden. Durch die große Anfangsblende und den Bildstabilsator gelingen freihändige Aufnahmen auch bei schwachem, Umgebungslicht, z. B. in der Dämmerung.
Nikon 24mm / 3,5D PC-E NIKKOR ED Objektiv
Das 24mm ist eine der beiden Tilt-Shift-Linsen aus dem Hause Nikon. Bei Architekturfotografie kann man mittels Shift schon bei der Aufnahme eine Perspektiv-Korrektur vornehmen und so stürzende Linien eliminieren. Davon profitieren auch High-End-Landschaftsfotografen, vor allem aber davon, dass man die Schärfeebene verlagern kann (Tilten). Dadurch lässt sich eine extreme Tiefenschärfe erzielen, die man in dieser Ausprägung sonst nur durch Fokus Stacking mittels Software erreichen würde. Ansonsten sind natürlich auch kreative Effekte, z. B. der vor einiger Zeit einmal in Mode gekommene Miniatur-Look damit zu meistern. Allerdings bringt die Optik an neueren Bodies/Sensoren wie der D810 keine ausreichende Qualität (Randunschärfen) und Nikon hat leider bis heute kein neues, auf die größeren Sensoren abgestimmtes Tilt-Shift-Objektiv vorgelegt.
Samyang 14mm F2.8 Objektiv für Anschluss Nikon AE
Als der koreanische Hersteller Samyang vor einigen Jahren mit preisgünstigen, lichtstarken Ultraweitwinkeln den Fotomarkt betrat, war ich zunächst skeptisch. Auf Grund der vielen guten Erfahrungen von amerikanischen Kollegen (dort unter Rokinon bekannt, im deutschsprachigen Raum heute hingegen meist unter Wallimex vertrieben), habe ich mir dann aber irgendwann doch ein 14mm/2.8 für Vollformat zugelegt. Bei 350 € konnte ich nicht allzuviel falsch machen. Nun verwende die Optik schon seit einigen Jahren und bin für meine Anwendungszwecke (Nacht-/Astrofotografie) durchaus zufrieden. Für einen Bruchteil des Preises, den die Pendants bei Nikon, Canon oder gar Carl Zeiss kosten, bekommt man eine lichtstarke Festbrennweite, die auch sehr kompakt und leicht gebaut ist und eine recht gute Abbildungsqualität aufweist. Gerade die Schärfe ist durchaus überzeugend wenn man etwas abblendet (ansonsten vor allem Randunschärfen). Neuere Modelle haben zudem auch einen Chip integriert, der die EXIF-Daten an die Kamera weitergibt. Etwas störend ist, dass nur manuell fokussiert werden kann, was aber bei Nachtfotografe ohnehin meist notwendig ist, da in der Dunkelheit der Autofokus in der Regel versagt. Außerdem kann man auf Grund der gewölbten Frontlinse und der fest verbauten Gegenlichtblende keine Steckfilter verwenden, was aber nachts ebenfalls irrelevant ist. Ein klarer Preis-Leistungs-Tipp.
Meyer-Görlitz, Trioplan 100 mm, f 2,8
Die DDR-Optik aus Aluminium ist als Bokeh-Monster in die Fotogeschichte eingegangen. Wer auf Bokeh-Feuerwerk steht, wird diese Linse lieben, wenn er sie denn beherrscht. Das Fokussieren wird schon mal zum Geduldsspiel. Die Bilder belohnen dafür mit surrealen Unschärfe-Effekten (Kringel, Farbsäume) bei offener Blende. Insofern ist die alte Blechbüchse eher wenig für dokumentarische, dafür aber bestens für künstlerische Fotografie geeignet. In den letzten Jahren ist das Objektiv aus den 1960ern international extrem beliebt geworden. Gerade die Ausführung mit dem für Nikon-Bajonett adaptierbaren Anschluss (M42) war zuletzt nur zu Mondpreisen bei ebay & Co. zu bekommen. Vor dem Trend hat man die Linse für wenige Euro auf Flohmärkten bekommen. Nachtrag: Gute Nachrichten für alle Freunde des Seifenblasen-Bokehs. Seit 2016 ist die Marke Meyer Görlitz wieder da und bringt sukzessive die alten Klassiker in Verbindung mit modernsten Technologien wieder auf den Markt. Ich habe mir die Objektive auf der photokina 2016 angesehen und war ziemlich angetan. Im Objektivpark ist natürlich auch das Trioplan 100mm/2.8, das nun für sportliche 1.400 € in neuem Gewand wieder zu erhalten ist. Der Clou: bei aller Innovation hat man das charakteristische Seifenblasen-Bokeh beibehalten.
3. Stative für Landschaftsfotografie
Gitzo GT1545T Stativ Traveler, Serie1, Carbon6X, Seg.4, G-Lock
Das Karbon-Stativ aus der italienischen Edelschmiede Gitzo gilt als eines der kleinsten und leichtesten Profistative der Welt und wurde in der zweiten Generation komplett neu überarbeitet. Als ich es zum ersten Mal in den Händen hielt hatte ich meine Zweifel. Dieses Fliegengewicht sollte eine Vollformat-Kamera und dazu auch noch ein schweres Zoomobjektiv halten können? Die Skepsis war unbegründet: bislang meisterte das Gitzo Traveler alle Einsätze mit Bravour. Das Geheimnis liegt im extrem verwindungssteifen 6X-Karbon. Das Stativ lässt sich dank seiner Schnellschraubverschlüsse sehr fix aufbauen. Dank seines 180°-Klappmechanismus ist es im „Reisemodus“ außergewöhnlich kompakt und passt problemlos in jeden Rucksack. Das Traveler macht seinem Namen insofern alle Ehre und begeistert mit hoher Portabilität, die nicht zu Lasten der Stabilität geht. Die Kombination mit u. g. Kopf wiegt gerade einmal 1,4 Kilogramm, lässt sich auf kompakte 35 cm zusammenklappen. Mittlerweile bietet Gitzo erfreulicherweise auch verschiedene Traveler-Modelle in unterschiedlichen Größen und Gewichtsklassen an (0 für das kleinste und 2 das größte Stativ). Allerdings ist der Preis schon eine echte Hausnummer. Und doch habe ich bislang keinen einzigen Cent bereut. Wer nicht so viel Geld ausgeben, aber trotzdem ein Karbonstativ sein eigen nennen möchte, dem lege ich den recht neuen Hersteller SIRUI ans Herz. Dieser chinesische (!) Hersteller verbaut für sehr kleines Geld ebenfalls sehr solide Qualität und hat sich daher schnell einen guten Ruf erarbeitet. Vergleichbar mit dem Traveller ist hier das Modell Sirui T-1024XL.
Gitzo Traveler GH1382TQD, zentrischer Kugelkopf, Serie1, x6-Carbon
Dieser zierliche und mit 390 Gramm extrem leichte Kugelkopf wurde eigens für die vorgestellte Traveler-Stativ designt und bildet mit ihm eine kongeniale Einheit. Das innovative Innenleben besteht aus der patentierten Hohlkugel “Bubble Ball“ aus Wolframsulfid. Diese ist nicht nur für das geringe Gewicht verantwortlich, sondern erlaubt auch „smoothe“, reibungslose Bewegungsabläufe ohne dafür Öl oder sonstige Schmierstoffe zu brauchen. Angesichts der Kompaktheit ist es für mich immer wieder überraschend, das bis zu 11 kg Gewicht bombensicher gehalten werden, was für die meisten Kamera-Objekt-Kombinationen völlig ausreicht. Eine Arca Swiss Platte wird mitgeliefert. In der zweiten Generation hat Gitzo nun erfreulicherweise auch eine Panoramafunktion eingebaut, so dass der Kopf kaum Wünsche offen lässt.
Gitzo Mountaineer, Serie 3, GT 3542 Carbon6X, 3 Segmente
Wem die Stabilität der Traveler-Serie nicht ausreicht, weil schwerere Kamera-Objektiv-Kombinationen getragen werden sollen, mehr Höhe benötigt wird oder unter stürmischen Bedingungen fotografiert werden soll, dem sei die Mountaineer-Serie empfohlen. Diese ist zwar nicht mehr ganz so kompakt und leicht wie Traveler-Serie, geht aber dennoch einen sehr guten Kompromiss zwischen massiver Stabilität und Portabilität ein. Bei allen Stativen dieser Serie kann die Mittelsäule schnell entnommen werden, um z. B. bodennahes Arbeiten zu erlauben. Je nach Ausrüstung kann man zwischen 4 Serien wählen, wobei 0 die leichteste/kleinste und 3 die größte/schwerste Serie ist, dafür aber auch über das größte Traggewicht und Ausziehhöhe verfügt. Die Stative der kleinsten Serie sind nur unwesentlich schwerer, als die Traveler-Modelle. Nach langem Testen habe ich mich selbst für das GT3542 entschieden, da dieses eine doch noch recht annehmbare Transportgröße (54 cm) und Gewicht (1,8 kg) mit einer extremen Traglast (bis 21 Kilogramm hält alles sicher) verbindet und auf gut 1,70 m ausgezogen werden kann. Für alle für mich denkbaren Einsatzzwecke ist das mehr als ausreichend. Wem das immer noch nicht reicht, der kann sich die nochmals stabilere, aber auch ziemlich wuchtige und teure Systematic-Serie ansehen.
pano-MAXX 360°x180° Panoramakopf/Nodalpunktadapter
Einen Nodalpunktadapter benötigt man für die Panoramafotografie. Er dient dazu dazu, die Kamera um die optische Achse des Objektives (Nodalpunkt) zu drehen. Damit vermeidet man Parallaxeneffekte, die insbesondere dann eine Rolle spielen, wenn auch nahe Objekte im Panorama abgebildet werden sollen. Ich habe mich hier für die vergleichsweise günstige, aber sehr hochwertige Variante der deutschen Manufaktur panomaxx entschieden. Gerade wenn man wie ich nur selten Panoramen aufnimmt ist das eine gute Alternative zu den Platzhirschen wie Nodal Ninja oder Novoflex.
4. Filter für Landschaftsfotografie
Steckfiltersystem: Lee Filter Holder
An der britischen Filtermanufaktur Lee führt früher oder später kein Weg vorbei. Zumindest dann, wenn man sich ernsthaft mit Landschaftsfotografie beschäftigt und diese auf hohem Niveau betreiben möchte. Lee wird von Fotografen auf der ganzen Welt geschätzt für sein flexibles Steckfiltersystem und seine hochwertigen optischen Filter, die frei von Farbverfälschungen oder sonstigen optischen Unzulänglichkeiten sind. Leider ist Lee aber nicht nur für seinen hohen Qualitätsanspruch, sondern auch für sportliche Preise und schlechte Verfügbarkeiten bekannt. Wie es der Name schon sagt dient der Filter Holder dazu, einen oder mehrere Steckfilter zu halten. Zur Auswahl stehen eine Unmenge von Filtern, vom Neutralgraufilter über Polarisationsfilter bis zu Farb- und Effektfiltern. Zwar gibt es auch wenige andere Anbieter wie Cokin oder Formatt HiTech, die das System adaptiert haben, aber zumindest vor einigen Jahren, mit der optischen Qualität von Lee schlicht nicht mithalten konnten. Mittlerweile mag sich das aber vielleicht geändert haben. Tipp: Wer sich erstmalig das LEE-System zulegt, sollte sich am besten ein Set zulegen, zum Beispiel das Foundation Kit oder Starter Kit. Dieses besteht meistens aus dem Halter, einem Adapter, mehreren Filtern und sonstigem Zubehör und ist in Summe deutlich günstiger als die Einzelkomponenten. Noch ein Tipp: mittlerweile gibt es auch Hersteller von Steckfiltern, die LEE das Wasser reichen können, aber ein gutes Stückchen preiswerter sind. Hier möchte ich vor allem Haida empfehlen, siehe auch unten.
Grauverlaufsfilter: Lee Resin ND Grad ND 0.6 bis 0.9 Soft Edge/Hard Edge
Bei Verlaufsfiltern kommt der große Vorteil des Steckfiltersystems zum Tragen – man kann den Verlauf je nach Lichtverhältnissen beliebig im Bild verschieben, was bei einem Schraubfilter natürlich nicht möglich wäre. Die von mir verwendeten Grauverlaufsfilter (auch als GND = Graduated Neutral Density bekannt) werden aus Resin, einem leichtem optisch einwandfreiem Polymer-Kunststoff gefertigt. Erhältlich sind sie mit einem weichen Verlauf oder einer harten Kante. Es sind Stärken von 0.3 bis 0.9 (also 1 bis 3 Blenden) verfügbar. Mittlerweile gibt es auch Pendants aus Glas, die freilich noch teurer und auch schwerer sind.
Neutraldichtefilter: Lee Resin Neutral Density ND 0.3 bis 0.9
Neutraldichtefilter haben keinen Verlauf, sondern blockieren gleichmäßig das Licht in den verschiedenen Stärken. Die Filter entsprechen ansonsten der oben beschriebenen Bauweise der Verlaufsfilter. Lee bezeichnet dir „normalen“ ND-Filter neuerdings auch als „Little Stopper“.
Neutraldichtefilter: Lee Big Stopper Neutral Density ND 10.0
Eine besonders starker Graufilter ist der legendäre Big Stopper, der satte 10 Blenden Licht schluckt und damit ideal für ausgedehnte Langzeitbelichtungen ist. In der Dämmerung kann man damit auch schon mal minutenlang belichten.
Neutraldichtefilter: B+W ND 0.6 bis 3.0 MRC vergütet 77mm
Neben den oben vorgestelten Steckfiltern gibt es auch Schraubfilter, die man sich auf das Gewinde seines Objektivs schraubt. Daher solltest du beim Kauf derartiger Filter immer zuerst schauen, wie groß das Filtergewinde deines Objektivs ist. Schraubfilter haben den Vorteil, dass sie einfacher und schneller zu handhaben sind, als die immer etwas sperrigen Steckfilter. Daher nutze ich sie eigentlich lieber. Nachteil: es sollte möglichst immer nur ein Filter zum Einsatz kommen (auch wenn man theoretisch mehrere Filter ineinander schrauben kann. Ansonsten besteht Vignettierungsgefahr, zumindest an weitwinkigen Objektiven. Außerdem machen Verlaufsfilter als Schraubfilter keinen Sinn (die gibt es aber), weil man hier nicht die Horizontlinie verschieben kann. Am zufriedensten bin ich auf Grund der weitgehenden Farbneutralität und der großen Auswahl bisher mit den ND-Filtern von B+W. Allerdings sind auch die Produkte des deutschen Traditionsherstellers leider alles andere als günstig.
Neutraldichtefilter-Set von Haida: Slim PRO II Digital MC, 77mm
Der chinesische Hersteller Haidaphoto mischt seit geraumer Zeit den Filtermarkt auf. Als ich zum ersten Mal bei Amazon darauf stieß, war ich mehr als skeptisch: Filter aus China? Und dann noch drei ND Filter (ND8, ND64, ND1000) sowie Zubehör wie Lenscap und Schutzhülle für unter 100 Euro? Dafür bekommt man von den einschlägigen Herstellern wie B+W oder Schneider-Kreuznach nicht mal einen Filter. Das kann doch eigentlich nur Plastikmüll sein? Auf Grund der vielen positiven Rezensionen bei Amazon und guter Erfahrungen anderer Kollegen habe ich es aber dennoch einmal ausprobiert. Ich war ehrlich gesagt mehr als positiv überrascht. Schon der erste Eindruck überzeugt. Hochwertig verarbeitet, sehr schlank (wichtig bei Schraubfiltern, um Vignettierungen bei weitwinkligen Aufnahmen zu vermeiden), hochwertiges Glas, sauber gefräste, leichtgängige Gewinde. Und das Wichtigste: ein absolut überzeugendes optisches Ergebnis. Selbst bei sehr langen Belichtungszeiten gibt es nur geringe Farbverschiebungen (ins Magenta/Blau), die aber auch nicht mehr ins Gewicht fallen, als bei den Filtern der Etablierten, eher im Gegenteil. Kurzum, ich arbeite seitdem sehr gern mit den Haida-Filtern. Ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis kann es einfach nicht geben. Hinweis 2018: die zunehmende Beliebtheit von Haida hat sich zwischenzeitlich leider auch auf den Preise ausgewirkt und das Set ist nun rund 50 € teurer. Davon abgesehen ist das aber immer noch ein guter Deal.
Polarisationsfilter: Hoya HD Cirkular 77mm
Preislich im Mittelsegment, aber qualitativ sehr gut sind generell die Filter des japanischen Herstellers Hoya. Ich empfehle dir die HD-Serie, da diese bei exzellenter optischer Qualität auch robust und zugleich schlank konstruiert ist. Die spezielle Beschichtung der HD-Serie schluckt weniger Licht als bei Polfiltern sonst üblich und sorgt für Resistenz gegenüber bei Kratzern, Schmutz und Wasser. Er lässt dadurch auch erheblich besser reinigen. Wer jemals versucht hat, Schlieren von Polfiltern zu entfernen, weiß wovon ich spreche.
Der Zweck des UV-Sperrfilters (wie er eigentlich richtig heißen müsste) hat sich in den Zeiten mehrlinsiger, vergüteter Objektive überlebt. Bei mir dient der UV-Filter einfach als vergleichsweise günstiger mechanischer Schutz für die Frontlinsen meiner Objektive. Auch wenn eine optische Wirkung faktisch nicht vorhanden ist, sollte man sich keinesfalls einen Billig-Filter vor sein (womöglich teures) Objektiv schnallen, da diese bei mangelhafter Verarbeitung die Abbildungsqualität mindern (Unschärfen, Verfärbungen, Reflexe, etc.). Der Hoya HD ist insofern ein sehr guter Kompromiss aus bezahlbar und Qualität.
5. Fotorucksack und Kamerataschen für Landschaftsfotografie
Fotorucksack: ThinkTANK Street Walker HardDrive
Der grandiose Fotorucksack von den kalifornischen ThinkTANK begleitet mich nun schon seit vielen Jahren treu auf meinen Reisen und Fototouren. Ich liebe das Teil: extrem leicht, sehr kompakt – und trotzdem schluckt er mein komplettes Equipment und mein 17″-Notebook in einer seperaten Tasche noch dazu. Dabei ist er extrem unaufällig und mutet so ein bisschen an wie ein Schulrucksack. Tatsächlich ist er meine Geheimwaffe am Flughafen, denn das Teil geht ohne Weiteres als Handgepäck durch (bloß wiegen darf es niemand). Der Streetwalker kommt standardmäßig mit diversem Zusatzzubehör wie Stativhalterungen, Regenschutz und einem äußerst flexiblen Einlagesystem, abnehmbaren Hüftgurt und gepolsterten Schultergurten. Der Tragekomfort ist ausgezeichnet. Die Materialien sind sehr hochwertigund haltbar und speziell das Außenmaterial scheint eine Art selbsreinigenden Lotuseffekt zu haben. Ich habe das gute Stück fast nie gesäubert und es sieht trotzdem aus wie neu. Noch ein Vorteil: dadurch, dass der Rucksack so unscheinbar wirkt und die Marke im Gegensatz zu LowePro und Tamrac recht unbekannt ist, zieht man auch in unsicheren Regionen weniger Aufmerksamkeit auf sich. Klare Empfehlung!
Fototrekking-Rucksack f-stop Sukha
Die Mountain Serie von f-stop verschmilzt die Kernfunktionen von Trekkingrucksäcken und Fotorucksäcken. Der Sukha verfügt ein Fassungsvermögen von 70 Litern, was es sonst nur bei Trekkingrucksäcken gibt. Damit hat man genügend Platz für mehrtägige oder bei minimalistischer Packweise sogar mehrwöchige Touren. Neben der Fotoausrüstung finden auch Kleidung, Camping-Ausrüstung und andere Sachen Platz. Anders als die meisten „normalen“ Fotorucksäcke verfügt der Sukha über ein richtiges Tragesystem mit dicken Schulter- und Hüftpolsternpolstern, Kompressionsriemen und Aluminium-Rahmen. Dieser verteilt das Gewicht gleichmäßig. Der Tragekomfort kann zwar nicht ganz mit „richtigen“ Trekkingrucksäcken wie z. B. meinem Bach Specialist mithalten, ist aber für einen Fotorucksack durchaus respektabel. Der Rucksack ist aus leichtem und wasserabweisendem Ripstop Nylon gefertigt, der Boden sogar wasserdicht. Für die innere Organisation kann man verschiedene, separat erhältliche sogenannte ICU-Systeme einfassen (ICU = intrenal camera unit). Dort lassen sich Objektive, Kameras und sonstiger Kleinkram aufgeräumt und zusätzlich geschützt/gepolstert verstauen. Außerdem gibt es mehrere Taschen innen wie außen und zahlreiche Materialschlaufen für sperriges Equipment wie Stative. Das Besondere bei den f-stops ist, dass man die Einheit mit der Kamerausrüstung (ICU) über ein rückwärtiges separates Reisverschlussfach erreichen kann. Damit kommt man auch bei Trekkingtouren schnell und ohne Kramen zu müssen an seine Fotoausrüstung. Seine Feuertaufe hatte der Sukha übrigens auf meiner zweiwöchigen Trekkingfototour durch Grönland. Ich hatte meine Zweifel, ob er es packt, denn Nähte und Reißverschlüsse des proppevoll gestopften Backpacks vermittelten zumindest unter Volllast nicht immer den sichersten Eindruck. Zum Ende hat er aber den Test bestanden und alles heil über Stock, Stein und Eis transportiert. Und Rückenschmerzen hatte ich auch keine. Den Sukha gibt es nicht nur im klassischen Fotoschwarz, sondern auch in diversen stylishen leuchtenden Farben, von knallorange bis oliv.
Kameratasche: Tamrac 5612 Pro 12
Nachdem ich mit LowePro zweimal auf die Nase gefallen bin (kaputte Reißverschlüsse), bin ich bei Tamrac gelandet. Der Hersteller aus Utah ist für unkaputtbare, robuste Kamerataschen bekannt. So sind die Evolution und Expedition Rucksäcke echte Klassiker unter Naturfotografen, mir persönlich aber zu klobig (daher o. g. Rucksack). Sehr gern verwende ich aber für „kleinere Einsätze“ die Umhängeameratasche Pro 12, die relativ kompakt gebaut ist, aber dafür sehr viel Equipment fasst. Zwei Bodys und zwei bis drei Objektive bekommt man hier locker unter, dazu so ziemlich jeden Kleinkram, den man unterwegs braucht. Die Tasche hat eine sehr ausgeklügelte Inneneinteilung und verfügt über zig Außen- und InnenTaschen/Netze, ist etwas gepolstert und wird doppelt gesichert, über Reißverschluss und massive Schnallen.
Kameragurt: Sun Sniper Strap The Pro II Steel & Bear
Es ist zwar relativ selten, dass ich meine Kamera außerhalb des Rucksacks längere Zeit durch die Gegend befördere. Erstens ist das unbequem und zweitens im Gelände (Hochgebirge, Küste) auch kein zu unterschätzendes Risiko für die Ausrüstung. Wenn aber doch, dann an besagtem Gurt. Was unterscheidet ihn von einem normalen Kameragurt? Der integrierte Schockabsorber fängt Stöße auf und macht das Tragen von schweren Kameras (bis 5 kg) dadurch komfortabler und Gelenk schonender. Durch das flexible Kugellager wird sichergestellt, dass man auch mit langen Objektiven durch Menschenmengen und enge Durchgänge gehen kann, ohne irgendwo anzustoßen (Kamera dreht sich zum Körper) und die Kamera nicht hin und her pendelt. Dazu kommt, dass das inneliegende Stahlseil vor Diebstahl schützt (Durchschneiden).
6. Weiteres Zubehör für Landschaftsfotografie
Fernauslöser: Hähnel Giga T Pro II Funk-Timer
Bei längeren Belichtungszeiten ist das Arbeiten auf Stativ und die Verwendung eines Funkauslösers notwendig, um Verwacklungen zu vermeiden. Wenn es einfach nur um das Aulösen geht, kann man sich im Prinzip auch bedenkenlos einen China-Sender für 5 Euro zulegen. Wer noch ein paar weitere Features wünscht und auf Nummer Sicher gehen will, ist grundsätzlich gut mit den zuverlässigen Produkten des irischen Herstellers Hähnel bedient. Mit diesem Auslöser kann man umfängliche Intervall-, Serien-, Langzeit- und Timerfunktionen nutzen. Die Reichweite ist mit über 100 m auch im offenen Gelände mehr als ausreichend.
GPS-Sender: Dawntech Pro Logger Geotagger di-GPS M3L-SP
Gerade als Landschaftsfotograf, der viel unterwegs ist, ist es schön zu wissen, wo genau man das Foto aufgenommen hat. Wenn man wie ich mit Bildagenturen zusammen arbeitet ist diese Information essentiell. Da Nikon leider bis heute in seinen Vollformat-Bodies keine GPS-Sender verbaut, bedarf es eines externen Loggers, der die Geodaten via GPS einmisst und in die Metadaten des Bildes schreibt. DasGanze hat jedoch den Nachteil, dass man damit den zehnpoligen Anschluss seiner Kamera blockiert, den man ggf. auch für anderes Zubehör wie Funkauslöser benötigt. Das hat Dawntech clever gelöst, indem man in den Tagger wieder einen solchen Anschluss verbaut hat, in den man dann zum Beispiel seinen Remote Auslöser stecken kann. Dadurch hat man einen natürlich immer etwas störenden „Aufbau“ auf der Kamera, kann sich aber dafür später in Lightroom komfortabel ansehen, von wo aus man eigentlich das tolle Foto geschossen hat.
Blitzgerät: Nikon SB-910
In der Landschaftsfotografie benötigt man zwar eher selten den externen Blitz, aber es gibt durchaus Anwendungsfälle, z. B. wenn man einen sehr dunklen Vordergrund aufhellen möchte oder in Höhlen fotografiert. Ich setzte dafür Nikons aktuellen Standardblitz ein. Dank Nikons Creative Lightning System und der iTTL-Technik erzielt man damit sehr einfach gute Ergebnisse und bekommt natürlich ausbelichtetete Bilder. Dafür muss man kein Blitz-Hero sein, wofür ich dankbar bin, denn Blitz ist mein Thema nicht. Als Landschaftsfotograf arbeite ich schließlich lieber mit natürlichem Licht und damit kenne ich mich dann auch aus.
7. Datenmanagement für Landschaftsfotografie
Performance Notebook XMG P507 PRO
Neben der Kameratechnik ist auch die Rechnerarchitektur von sehr großer Bedeutung. Schließlich verbringt man den Großteil seines fotografischen Schaffens vor dem Rechner. Die Verwaltung und Bearbeitung meiner Datenmassen, u. a. meiner Bildatenbank mit gut 250.000 RAW-Dateien stellt dabei jede Hardware auf eine harte Probe. Mein noch nicht mal vier Jahre alter DELL XPS 15 war zuletzt völlig überfordert. Mit einem normalen Consumer-Notebook kommt man hier heute nicht mehr weit. Schon gar nicht bei den Platzhirschen DELL, ASUS & Co. Bei diesen kann man weder extrem leistungsstarke Komponenten verbauen, noch sich seine Gerät nach Gusto konfigurieren. Die kleine aber feine Hardware-Schmiede XMG (Schenker Technologies) macht hier hingegen alles richtig. Indivuduelle Beratung, Konfiguration, genau auf meine Bedürfnisse zugeschnitten. In meinem schnellen Notebook steckt unter anderem ein Intel i7-7700HQ mit 3,80 GHz Taktung aus der neuesten Prozessorgeneration (2017). Eine NVIDIA GeForce GTX 1060 sorgt für satte Grafikpower. Außerdem befriedigen gewaltige 64 GB DDR4-Arbeitsspeicher von Crucial den Speicherhunger von Lightroom und Photoshop. Unterstützt wird das durch die neueste Generation von PCIe-SSDs, genauer Samsungs 960 EVO. Die derzeit schnellsten Massenspeicher der Welt erreichen Datenübertragungen bis zu unglaublichen 3,5 Gigabyte je Sekunde und sagen der Eieruhr den Kampf an. Superfixe System- und Programmstarts und rasend schnelle Datenzugriffe an der Tagesordnung. Mehr Technologie kann man im Jahre 2017 nicht in einem Notebook verbauen.
Portable Festplatten: Seagate Backup Plus 4TB
Externe Festplatten nutze ich zum einen, um regelmäßige Sicherheitsbackups meiner Bilddateien und sonstiger Daten zu machen. Zum anderen aber auch, um bei längeren Touren unterwegs meine Bilder abzuspeichern. Dabei setze ich schon seit vielen Jahren auf Seagate. Ich bin noch nie enttäuscht worden, obwohl ich die Platten teilweise um die halbe Welt transportiere. Die Seagates sind extrem zuverlässig, erreichen sehr hohen Datentransferraten und brauchen kein eigenes Netzteil, sondern sind komfortabel an USB zu betreiben. Dazu werden bei zunehmender Kapazität immer kleiner. Aktuell setze ich die 4-TB-Modelle ein. Die riesige Speicherkapazität passt in ein 2,5 Zoll Gehäuse und ist kaum größer als ein Notizbuch. Nicht wirklich entscheidend, aber schick sehen sie auch aus und sind in vier Farben erhältlich, gut um den Überblick zu behalten
NAS-Server: Synology DiskStation 916+
Der NAS-Server ist bei mir die zentrale Schaltzentrale für alle Daten, vor allem natürlich Bilddaten: Back-up im RAID-Verbund, Netzlaufwerk für Dokumente, Synchronisierung meiner Daten mit Clouddiensten (ich selbst nutze Amazons sehr preiswerte Cloud Prime Photo) in Verbindung mit Amazon Drive, VPN-Zugriff oder die Bereitstellung von Bilddownloads für meine Kunden von jedem x-beliebigen Ort auf der Welt. Daneben setze ich den Server z. B. auch für das Medienstreaming ein. Es gibt auch noch zig andere Einsatzmöglichkeiten, die hier alle aufzuzählen aber den Rahmen sprengen würde. Z. B. könnte man auch seine Webseite oder seinen Mailserver selbst hosten. Da es um nichts weniger als die eigenen Daten und deren Sicherheit geht, habe ich mich vor einige Jahren lange mit der Thematik auseinandergesetzt und bin schließlich bei Synology gelandet. Eingestiegen bin ich mit einer günstigen DiskStation DS216j, die jahrelang zuverlässig rund um die Uhr ihre Dienste verrichtet hat. Das hätte sie wahrscheinlich auch noch die nächsten Jahre so gemacht. Da ich aber mehr Speicherkapazität benötigte und angesichts der Datenmassen auch mehr Geschwindigkeit, habe ich mir dann ein Upgrade gegönnt. Die DS916+ ist sozusagen der Ferrari bei Synology und auf High-End-Niveau ausgerüstet, u. a. mit 8GB Arbeitsspeicher und Intel Pentium Quad-Core-Prozessor. Der Datendurchsatz ist rasend schnell und erreicht über 220 MB/s bei Schreiben und Lesen. Insgesamt können bis zu vier Platten mit je bis zu 16 TB eingebaut werden. Das sollte dann für ein Leben lang reichen. Ich selbst setze auch hier wieder auf Seagate-Festplatten und zwar auf mehrere 8-TB-„Ironwolf. Diese sind sogar speziell auf die Synology-NAS abgestimmt und im Gegensatz zu „normalen“ Festplatten wie Segate Barracuda explizit für den Dauerbetrieb rund um die Uhr designt. Neben der Performance spricht für Synology auch das vergleichsweise einfache Handling dank zugehöriger kostenloser Software (Betriebsystem DSM) bzw. Apps, auch wenn man kein IT-Experte ist.
Speicherkarten SanDisk Extreme PRO 128 GB SDXC
Bei den Speichermedien sollte man nicht an der falschen Stelle sparen, zumal die Preise in den letzten Jahren massiv gesunken sind. Schließlich sichern die kleinen Dinger deine Bilder und sind maßgeblich für die Performanz deines Kamerasystems zuständig. Man sollte daher nur Markenhersteller wählen und möglichst auf neue Serien mit hohen Schreib- und Lesegeschwindigkeiten achten. Ein sehr guter Standard sind heute Class 10-Karten, die 95 MB/sek wegspeichern und lesen. Das lohnt sich auch später, wenn die Daten auf den Rechner herunter geladen werden. Wer es noch schneller möchte, kann mittlerweile auch auf UHS-II-Karten zurückgreifen, die bis zu 300 MB/s Daten übertragen. Angesichts der exorbitanten Preise – fast viermal so teuer wie Class-10 – würde ich das aber nur Fotografen empfehlen, die mit Dauerfeuer arbeiten (also eher nicht für Landschaftsfotografen) oder 4K-Videos aufnehmen. Ich selbst setze wie die meisten anderen Profis auch seit Jahren auf SanDisk und wurde noch nie enttäuscht. Angesichts der riesigen Datenmassen der Nikon D810 arbeite ich mittlerweile mit 128 GB Karten, die heute glücklicherweise recht erschwinglich sind.
Speicherkarten SanDisk Extreme Pro Compact Flash 64GB
Nikon verbaut (aus meiner Sicht leider) immer noch zwei verschiedene Kartenslots in seine Vollformat-Bodies. Neben dem standardmäßigen SDCX-Slot ist ein weiterer Slot für Compact Flash vorhanden. Auch diesen bestücke ich nur mit SanDisk Extreme Pro, auch wenn diese als Compact Flash leider deutlich teurer sind als SDXC.
8. Energiemanagement für Landschaftsfotografie
Ersatzakkus: Nikon EN-EL15 Li-Ionen
Nikons Originalakkus sind für mich gegenüber den freilich viel günstigeren Nachbauten immer noch die erste Wahl, auch wenn Nikon hier ärgerlichweise deftig zulangt. Aber die schnelle Ladedauer, Haltbarkeit und Zuverlässigkeit sind nach wie vor unübertroffen. Bei White Label Akkus hatte ich fast immer das Problem, dass diese sich sehr schnell selbst entladen oder nicht zuverlässig aufgeladen werden können. Insofern gebe ich dann doch lieber etwas mehr aus, kann mich aber auf die Leisung verlassen.
Powerbank von RAV Power mit 26.900 mAh
Welcher Reise-, Natur- und Landschaftsfotograf kennt das nicht? Auf längeren Outdoor-Touren, erst Recht auf Reisen durch entlegene Gegenden (Tadschikistan, Kasachstan) wird der Strom schneller knapp als einem lieb sein kann. Und die nächste Steckdose ist dann in unereichbar weiter Ferne. Das ist natürlich ein riesiges Problem, bei all der Technik, die man als Fotograf heute so dabei hat: Handy, Kamerakkus, Stirnlampe, Tablet, MP3-Player, etc. Gut wenn man dann genügend Strom to go dabei hat. Das kleine mobile Kraftwerk von RAV Power fässt beeindruckende 28T mAh Kapazität. Damit kann man dann zum Bespiel ein durchschnittliches Smartphone zwischen 7 bis 10mal befüllen. Angeschlossen werden können bis zu 3 Geräte gleichzeitig. Die Spannung ist hoch genug, um damit Tablets und sogar kleinere Notebooks zu laden. Besonders gut gelöst: RAV Power verwendet eine sogenannte iSmart-Technologie. Diese erkennt, wieviel Strom das zu ladende Gerät benötigt und steuert dann den Ladestrom aus, was ein effizientes Laden garantiert. Anderesherum kann auch das Gerät selbst über eine intelligente Spannungszuführung sehr schnell aufgeladen werden. Was noch genial ist: selbst wenn man wochenlang keinen Strom hat, kann man die Powerbank mittels passender Solarpaneele vom selben Herstellen wieder aufladen (siehe unten), was prima funktioniert. Als weiteres Highlight verfügt die Powerbank über eine integrierte Lampe und ein beleuchtetes, abschaltbares Statusdisplay. Summa summarum habe ich nie eine bessere Powerbank verwendet. Sie kommt deshalb auch immer mit und hat einen festen Platz in meinem Fotorucksack. Kleiner Tipp am Rand: wenn man vorher weiß, dass man längere Zeit ohne Stromanschluss ist, sollte man sich möglichst USB-ladefähige Ladegeräte für Kameraakkus zulegen. Sofern möglich macht es auch Sinn, einzelne Geräte, zum Beispiel Stirn- oder Taschenlampen mit USB-Ladefähigkeit zulegen. Ich nutze zum Beispiel dieses Akkuladegerät und diese Stirnlampe für diese Zwecke.
Solarladegerät von RAV-Power mit 24 Watt Leistung
Bei Reisen in entlegene Gebiete nehme ich Solarpanele mit, um auch Strom zu haben, wenn es weit und breit keine keine Stromversorgung gibt. Ansonsten kann man die kleinen schwarzen Photovoltaikwunder natürlich auch gut zum Campen, auf Festivals, etc. gebrauchen. Oder auch, wenn man zu Hause einfach Strom sparen möchte. Ich habe mich wie auch bei der Powerbank für RAV Power entschieden. Die Panele sind sehr kompakt zusammenklappbar (nicht größer als ein Taschenbuch), relativ leicht und gleichzeitig sehr stabil und wertig verarbeitet und zudem wasserdicht. Mittels der mitgelieferten Karabinerhaken kann man die ausgeklappten Module prima an x-beliebiger Stelle befestigen, zum Beispiel an der Zeltwand oder am Trekkigrucksack beim Wandern. Der Wirkungsgrad ist sehr hoch, der Hersteller gibt bis zu 24% an. Mit 24 Watt wird auch ordentlich Leistung erzeugt, mit der man zeitgleich bis zu drei Geräte über USB-Ports laden kann. Auch hier kommt die oben beschriebene intelligente Ladesteuerung iSmart zum Einsatz. Wenn die pralle Sonne auf die Paneele scheint, kann man quasi keinen Unterschied zur normalen Steckdose erkennen. Selbst bei bewölktem Himmel lädt das Gerät noch auf, auch wenn es dann natürlich schon länger dauert. Ich habe beide Geräte von RAV Power jetzt seit mehreren Jahren im Outdoor-Einsatz und gehe nicht gerade pfleglich damit um. Sie tun trotzdem nach wie vor klaglos ihren Dienst. Angesichts der sehr guten Leistung und des schicken und durchdachten Designs ist es überraschend, dass die Geräte im Vergleich zum Wettbewerb echte Schnapper sind.
9. Bildbearbeitung
Monitor: EIZO CG2730
Der Monitor ist ein sehr wichtiges Werkzeug für jeden halbwegs ernsthaft arbeitenden Fotografen, ob Profi oder ambitionierter Amateur. Ich selbst setze auf die EIZO ColorGraphic-Serie, die auch für die Druckvorstufe zertifiziert ist. und bin bislang sehr zufrieden. Erfreulicherweise verzichtet EIZO auf jeglichen Schnickschnack und konzentriert sich auf das Wesentliche, nämlich die Bildqualität. Und die beherrschen die Japaner auf höchstem Niveau. Der EIZO Monitor ist eine nahezu cineastische Offenbarung und macht einfach nur Spaß. In Verbindung mit aktuellen Hochleistungskameras wie der D810 reizt er seine Leistung aus. Es ist schon sehr beeindruckend, wenn man seine hochauflösenden Fotos auf dem 27-Zoller ansieht. Es ist immer wieder erstaunlich, welche feinsten Details und Farb- und Tonwertnuancen und Details zu erkennen sind. Das Bild ist fast realistischer als die Realität selbst. Als Wide Gamut Monitor mit IPS-Panel verfügt er über 100% sRGB-Abdeckung und gibt meinen bevorzugten Arbeitsraum AdobeRGB zu 99% wieder. Auch noch weitere Farbräume wie DCI P3 und CMYK werden nahezu vollständig wiedergegeben. Für Farbpräzision sorgt ein 16-Bit-Look-Up-Table und bis zu 10-Bit-Farbwiedergabe. Der Bildschirm begeistert EIZO-typisch mit sehr guten Schwarzwerten (schwarz ist wirklich schwarz) und einer sehr homogenen Helligkeitsverteilung. Am besten gefällt mir aber das integrierte Messgerät. Damit kalibriert sich der Monitor automatisch selbst und berücksichtigt auch das Umgebungslicht. So habe ich die Sicherheit, immer einen perfekt kalibrierten Bildschirm vor mir zu haben und erspare mir die nervige Profilierung selbst durchzuführen. Tatsächlich war dieses Feature der Hauptgrund, nicht auf den deutlich günstigeren Eizo CS2730 zu setzen, der ansonsten fast leistungsgleich ist. Mit ca. 1.800 € ist der Bildschirm natürlich alles andere als ein Schnäppchen. Angesichts des tägliches Einsatzes über viele Jahre und der Wichtigkeit im fotografischen Prozes relativiert sich der Preis dann aber wieder.
Kalibrierung: X-Rite i1Display Pro Colorimeter
Auch der beste Monitor kann nur farbverbindliche Ergebnisse anzeigen, wenn er regelmäßig kalibriert wird. Dazu brauchst du einen sogenannten Colorimeter, also ein Messgerät, was die Farben und sonstige Darstellungswerte des Monitors wie Helligkeit, Kontraste, etc. einmisst. Das wird dann mit den standardisierten Normwerten abgeglichen und die Einstellungen entsprechend korrigiert. Die bekanntesten Hersteller sind XRite und DataColor. Der X-Rite i1Pro ist quasi Industriestandard und kommt auch bei mir zum Einsatz. Man kann damit nicht nur den Monitor (egal welcher Technologie) sondern auch weitere Geräte wie Laptop oder Tablet, ja sogar Smartphones (in Grenzen) und Beamer kalibrieren. Neben der Messung des Displays an sich kann die Sensorik des i1 auch das Umgebungslichtmessung messen und bei der Profilierung berücksichtigen. Das Gerät wird mit eigener Software ausgeliefert, arbeitet aber auch ohne Probleme mit EIZO Color Navigator zusammen und liefert recht schnell Messergebnisse.
Adobe Photoshop Lightroom Classic CC (6, Cloud)
Adobes Klassiker für Bildbearbeitung und Verwaltung ist immer noch mein Lieblingstool. Es bietet mir so ziemlich alles, was ich in meinem fotografischen Workflow benötige. Angefangen von der Entwicklung meiner RAWs bis zur Verwaltung meiner Bilddatenbank. Die aktuelle Version 6 bzw. CC lässt kaum noch Wünsche offen, so lange man nicht mit Ebenen und Masken oder pixelgenau arbeiten will. Lediglich die Geschwindigkeit des Programms bleibt seine Achillesferse. Im sogenannten Creative Cloud Fotografie Abo bekommt man für einen monatlichen Obulus von 12 € immer die aktuellste Version Lightroom und dazu noch Photoshop, was ich einen fairen Deal finde.
Adobe Photoshop CC
Der unbestrittene Platzhirsch der Bild- und Grafikbearbeitung Photoshop ist ein Alleskönner, die Möglichkeiten für Grafik und Fotografie schier unendlich. Der gewaltige Funktionsumfang kann aber schnell überfordern. Ich selbst nutze PS nur für einige Spezialfälle wie Freistellen, grafische Aufgaben oder für das Softproofign (Simulation von Druckergebnissen).
LRTimelapse
Timelapse sind Zeitraffer-Filme, die aus Einzelfotos generiert werden. Wer sich mit dieser faszinierenden Spielart der Fotografie beschäftigen möchte, kommt um die tolle Software von Gunther Wegner nicht herum. Diese ist mittlerweile weltweiter Standard und knüpft direkt an Lightroom an, was einen effizienten Workflow erlaubt.
10. Smartphone
Warum führe ich in einer Ausrüstungsliste für Landschaftsfotografie eigentlich ein Smartphone auf? Ganz einfach, weil es mittlerweile Teil meines Workflows ist: ob Emails abrufen, Social Media, Terminverwaltung, den Bildkatalog mit Adobe Lightroom mobile immer dabei haben. Auch ein weltweiter Zugriff auf meine Bilddaten und Geschäftsdaten auf meinem Server oder auf meine Webseiten sind damit mittlerweile weltweit problemlos möglich. Unterwegs dient es auch als Navigationsgerät und als komfortabler GPS-Ersatz im Gelände. Vor allem nutze ich verschiedene Apps für die fotografische Planung. Ach ja, ab und zu telefoniere ich damit auch noch. Angesichts dieser diversen Aufgaben benötige ich auch hier möglichst hohe Leistungsfähigkeit. Daher achte ich vor allem auf einen hohen Arbeitsspeicher und einen schnellen Prozessor, so das die von mir genutzten rechenintensiven Foto-Apps flüssig laufen. Die eingebaute Kamera – heute ja meist das wichtigste Marketing-Argument für die Hersteller ist mir übrigens völlig egal, da aus meiner Sicht ohnehin eher Spielerei. Ich selbst setze jetzt schon seit ein paar Jahren auf HUAWEI und bin sehr zufrieden (nachdem ich zuvor mehrfach mit Samsung auf die Nase gefallen bin).
Tipp: Wenn mal was schief geht – Kameraversicherung
Egal ob Amateur oder Profi: Wenn man auch nur einen Teil der oben aufgeführten Ausrüstung für Landschaftsfotografie sein eigen nennt, kommt man sehr schnell auf erhebliche Wertumfänge. Nicht selten hat ein vollgepackter Fotorucksack den Gegenwert eines Mittelklassewagens. Und mit diesem ist man gerade als Landschaftsfotograf sehr oft auf Reisen und im Gelände unterwegs. Dort ist die Ausrüstung den Naturgewalten oft ausgesetzt und im Eifer des Gefechts geht man auch nicht immer gerade pfleglich mit seinem Equipment um. Es ist also rein statistisch eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann das erste kaputt oder verlustig geht. Umso erstaunlicher ist es, dass viele Fotografen im sonst überversicherten Deutschland dieses recht wahrscheinliche Risiko nicht auf dem Schirm haben. Vielleicht liegt es einfach daran, dass man sich mit diesem eher unangenehmen Thema nicht so gern befasst. Klar, wer stellt sich schon gern vor, das seine Kamera in den Abgrund rauscht, von einer Welle am Meer weggespült wird oder der volle Fotorucksack auf Reisen gestohlen wird. Dennoch kommt genau das regelmäßig vor, gerade bei Ausrüstung für Landschaftstografie, welche naturgemäß viel bewegt wird.
Fazit: Ausrüstung für Landschaftsfotografie
Die oben vorgestellte Ausrüstung für Landschaftsfotografie habe ich im Laufe der Jahre immer wieder optimiert. Alles was sich nicht bewährt hat, habe ich wieder verkauft. Mit diesem Setting werden meine persönlichen Bedürfnisse bestmöglich erfüllt. Der Großteil des mobilen Equipments begleitet mich dann auch regelmäßig auf meinen Touren. Davon abgesehen und bei aller Techniklastigkeit dieses Beitrags: denke immer daran, dass der entscheidende Faktor für spannende Fotos immer noch hinter der Ausrüstung zu verorten ist.
Vorherige Ausrüstung (bis 2021)
kommt in Kürze
Hallo
Ich möchte mir ein 600mm Objektiv kaufen (2,1 kg) sowie die Nikon D7200 oder D400? (falls sie auf den Markt kommt)
Zur Zeit habe ich ua. ein Sigma 70-200 f 2,8 in Gebrauch welches ich ebenfalls behalten werde
Als Kopf habe ich den Uniqball 45 mit mechanischer Kreuzklemme.
Nun zum Stativ
Welches würden sie mir empfehlen?
Ich habe verschiedene in Betracht gezogen.
Gitzo Basalt
Manfrotto 057
Novoflex Triopod 2830 (Alu)
Feisol ?
Für ihre Nachricht bedanke ich mich im Voraus.
MfG
Schnitzler
Hallo Wolfgang,
grundsätzlich sind alle 4 Hersteller renommiert und welcher Hersteller und welches Modell Sie letztlich verwenden, hängt sicherlich von Ihren persönlichen Präferenzen und dem Einsatzzweck ab. Ich selbst setze seit Jahren auf Gitzo-Karbonstative und bin sehr zufrieden. Unabhängig vom Hersteller ist es aber wichtig, dass sowohl Stativ als auch Stativkopf für Ihre Gehäuse-Objektiv-Kombination stabil genug sind, also das Gewicht sicher tragen können. Auf den Herstellerseiten finden Sie die entsprechende Angaben. Außerdem würde ich Ihnen angesichts der großen und schweren Telebrennweite tendenziell eher zu Karbon denn zu Alu oder Basalt raten (bei Gitzo würde ich Ihnen z. B. eher die Mountaineer oder Systematic Serien nahelegen). Außerdem empfehle ich Ihnen, zusätzlich auch eine Stativschelle zu verwenden, um das Objektiv zusätzlich am Stati zu stabilisieren. Einige Hersteller (Nikon z. B.) liefern diese teils bereits zum Objektiv mit. Ich hoffe, dass ich Ihnen etwas helfen konnte und wünsche viel Spaß bei der Auswahl.
Schöne Grüße, David
Hallo
Ich bin nach reichhaltiger Recherche auf das Feisol Elite Stativ CT 3372 gestoßen.
Dieses besteht aus Carbon und ist ua. Salzwasserbeständig, verwenden werde ich es zusammen mit dem Uniqball 45.
Das Stativ soll laut Hersteller 30 kg, der Kopf 40 kg tragen ich denke damit werden beide Teile meinen Anforderungen gerecht
Das Stativ kostet 548€ die Gitzo Systematic Reihe war mir dann doch zu teuer obwohl sie natürlich toll sind.
Schönen Gruß, Wolfgang
Hallo Herr Koester,
vielen Dank für die Anregungen bzgl. der Ausrüstung für unterwegs. Wie ich die letze Zeit erfahren habe, kein triviales Thema!
Ich habe drei Fragen bzgl. der Ausrüstung und würde mich freuen Ihre Meinung dazu zu bekommen.
1. Ist es möglich ein Nikkor 200-500mm f/5.6 in der Think Tank Streetwalker mitzunehmen?
2. Wenn ja, passen dann noch ein zweites Gehäuse plus evtl. andere Obejktive in der Rücksack?
3. Eine eine Rückenstütze fehlt – ist das in der Praxis bei Tagestoure ein Problem?
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.
Hallo Herr Tammen,
vielen Dank für Ihre Nachricht, ich versuche Ihre Fragen einmal kurz zu beantworten:
1. Die Tasche misst innen 47 cm in der Länge. Sofern das Objektiv nicht länger ist, passt es rein und ist bestens gepolstert, dass Innenfutter/Kammern sind flexibel einrichtbar
2. Je nachdem wie breit es ist, aber ich meine schon. 30 cm Breite und 15 cm Tiefe + die 47 Länge fassen jede Menge. Bei mir selbst passen z. B. zwei Bodies und bis zu 4 Objektive, Filter und jede Menge Kleinkram hinein.
3. Das hängt von ihrer persönlichen Konstitution und dem Gewicht ab, ich selbst habe eher kein Problem bei Tagestouren mit den Standardträgern, bin aber auch einigermaßen trainiert. Die Gurte und Rücken sind gut und weich gepolstert, ein richtiges Tragesystem (wie bei Trekkingrucksäcken z. B.) gibt es aber nicht. Allerdings kann das bei Thinktank nachgerüstet werden! Am besten mal auf die Herstellerseite schauen.
Für Sie auch ein schönes WE und beste Grüße,
David
Klasse Übersicht zur Ausrüstung!
Ich möchte mich diesen Winter ernsthafter in Landschaftsfotografie versuchen und konnte gute Inputs zu Stative und Filter mitnehmen.
Danke für Zusammenstellung.
Hallo Dominik,
herzlichen Dank für dein nettes Feedback! Ich freue mich, dass dir die Zusammenstellung geolfen hat und wünsche dir viel Spaß mit der Landschaftsfotografie. Übrigens: da du noch Einsteiger bist: vielleicht findest du hier noch einige Tipps und Anregungen: https://www.davidkoester.de/landschaftsfotografie-lernen/
Viele Grüße,
David