Die richtige Kleidung für Fotografen kann draußen den Unterschied zwischen einem gelungenen Fotoabenteuer und einem widrigen Erlebnis ausmachen. Als Landschaftsfotograf bewegst du dich schließlich in der freien Natur und bist Wind und Wetter ausgesetzt. In diesem Artikel erfährst du, warum funktionelle Kleidung so wichtig ist, wie du dich optimal kleidest und worauf es ankommt.
Inhaltsverzeichnis
- Was zieht man als Fotograf an?
- Wie man es nicht machen sollte
- Was muss Kleidung für Fotografen können?
- Was ist das Zwiebelprinzip?
- Baselayer (Basisschicht)
- Midlayer (Isolationsschicht)
- Shellayer (Außenschicht)
- Kleidung für Fotografen-Hände und Köpfe
- Weitere Tipps für deine Fotografenbekleidung
- Fazit: Kleidung für Fotografen – mehr als Komfort
Was zieht man als Fotograf an?

Der ein oder andere wird sich jetzt vielleicht fragen, was Kleidung mit Fotografie zu tun haben soll. Ganz einfach: als Natur- und Landschaftsfotograf bist du oft stunden- und tagelang draußen unterwegs und somit dem Gelände, den Elementen und dem Wetter ausgesetzt. Zudem verändert sich das Wetter in der Natur schnell. Plötzlicher Regen, eisiger Wind oder brennende Sonne können eine Fototour schnell zur Tortur machen, wenn man nicht entsprechend gekleidet ist. Um an deine Fotostandorte zu kommen, bist du meist auch in Bewegung, was schon mal schweißtreibend werden kann. Gleichzeitig stehst du – anders als reine Wanderer oder Bergsteiger – viel öfters still, um auf das perfekte Licht zu warten oder dich deinen Motiven zu widmen. Der Körper produziert dann weniger Wärme durch Bewegung, gleichzeitig ist man oft der Kälte, dem Wind oder Nässe ausgesetzt. Auch Sicherheit und Stabilität im Gelände spielt eine große Rolle und damit das Thema Outdoor-Schuhe. Manche Locations sind felsig, steinig und geröllig, an anderen Orten ist es sumpfig, vereist oder einfach nur nass.
Um für all diese speziellen Herausforderungen gewappnet zu sein, brauchst du funktionelle Kleidung, die dich schützt und in der du dich in jedem Terrain und bei jedem Wetter wohlfühlst. Nicht von ungefähr heißt es, dass es kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung gibt. Wer friert, schwitzt oder durchweicht ist oder sich im Gelände nicht sicher fühlt, verliert nicht nur die Freude am Fotografieren, sondern riskiert im schlechtesten Fall auch die Gesundheit. Deshalb ist durchdachte, funktionale Kleidung für Fotografen unverzichtbar.
Wie man es nicht machen sollte
Ich sehe auf meinen Fotoworkshops und Touren immer wieder, wie sich andere zwar die perfekte Ausrüstung für Landschaftsfotografie zusammengestellt, sich aber bei der Kleidung für Fotografen eher weniger Gedanken gemacht haben. Der eine kommt mit Sneakers im Hochgebirge an, ein anderer mit schweren Wanderschuhen am Strand. Viele tragen Jeans, mancher sogar Lederklamotten (kein Witz). Oft sieht man Leute, die sich zwar funktionelle Outdoorjacken zugelegt haben, darunter dann aber Baumwoll-Shirts tragen. Auch beliebt: viel zu dicke oder dünne Kleidung. All das ist suboptimal, behindert beim Fotografieren oder macht es zumindest zu einem weniger angenehmen Erlebnis.
Was muss Kleidung für Fotografen können?
Wer draußen aktiv unterwegs ist braucht mehr als nur bequeme oder schicke Kleidung. Kleidung für Fotografen sollte vielmehr funktionell sein. Daher auch der Begriff Funktionskleidung, der sicherlich jedermann geläufig ist. Doch was ist damit eigentlich genau gemeint?
Schutz vor den Elementen
Eine der Hauptaufgaben von Kleidung für Fotografen oder für sonstige Outdoor-Abenteurer ist der Schutz vor äußeren Witterungseinflüssen. Wind- und wasserdichte Materialien verhindern das Auskühlen durch Windchill und schützen zuverlässig vor Regen und Schnee. Gleichzeitig ist es bei längeren Touren im Hochgebirge oder am Wasser auch ein sinnvolles Ad-on, wenn die Kleidung auch vor intensiver Sonnen-/UV-Strahlung schützt.
Schutz vor Schwitzen und Atmungsaktivität
Es nützt wenig, wenn du zwar äußerlich vor Nässe geschützt bist, aber unter der Kleidung der Schweiß in Strömen läuft, wie früher bei den berühmt-berüchtigten Gummiregenmänteln (Friesennerz). Schweiß auf der Haut kühlt den Körper aus und fühlt sich auch unangenehm an. Deshalb sollte Funktionskleidung atmungsaktiv sein, d. h. Schwitzen möglichst von vornherein minimieren. Da sich Schwitzen aber nie ganz vermeiden lässt, sollte gute Funktionskleidung entstehende Feuchtigkeit vom Körper wegtransportieren, nach außen verdunsten lassen und so unangenehmes Auskühlen durch Schweißnässe vermeiden. Auch sollten diese Textilien schnell trocknen und geruchshemmend sein.
Temperaturmanagement und Modularität
Funktionelle Outdoorbekleidung reguliert auch aktiv die Körpertemperatur. Sie isoliert bei Kälte ohne dabei zu dick aufzutragen und sorgt bei Hitze für Ventilation. Wenn du in Bewegung bist, ist dir wärmer als wenn du stehst oder sitzt. Wenn der Wind weht oder es bewölkt ist, ist dir kälter als wenn die Sonne lacht, etc. Wichtig ist deshalb, dich mittels modularer Kleidung schnell und flexibel an unterschiedliche Bedingungen wie Bewegung und Wetter anpassen zu können. Schichtenprinzip oder auch Zwiebelprinzip lautet hier das Zauberwort. Dazu kommen wir detailliert im nächsten Abschnitt.
Bewegungsfreiheit bei engem Schnitt
Damit Funktionskleidung funktioniert, also z. B. effektiv Feuchtigkeit nach ableiten kann, ist wichtig, dass diese möglichst körpereng anliegt. Schlabberlook ist hier eher kontraproduktiv. Da du dich in Funktionskleidung aber bewegst, sollten die Sachen trotzdem hinreichend elastisch sein, um dich nicht in der Bewegungsfreiheit einzuschränken. Als Fotograf solltest du darauf achten, dass die Sachen auch typische Arbeitshaltungen von uns Fotografen, also z. B. Hocke oder kniend aushalten, was ich vor dem Kauf immer teste.
Robustheit bei Kleidung für Fotografen wichtig
Ap propos aushalten: generell muss Kleidung für Fotografen muss so einiges abkönnen – von Felskontakt über dichte Vegetation bis hin zu rauem Rucksackeinsatz. Verstärkte Zonen an Schultern, Knien oder Gesäß bieten zusätzlichen Schutz. Im alpinen Bereich sind außerdem schnittfeste, abriebresistente Stoffe wichtig – auch im Hinblick auf Sicherheitsausrüstung wie Klettergurte oder Steigeisen.
Leichtigkeit und Kompaktheit
Mit deiner Kleidung für Fotografen bist du körperlich aktiv und oft auf Reisen. Daher finde ich es wichtig, dass diese dich nicht beschwert, sondern schön leicht und kompakt ist. So fällt dir draußen nicht nur die Bewegung leichter und ermüdet dich weniger, sondern dein Gepäck wird auch viel portabler, was vor allem bei Trekking- oder Hüttentouren mit Rucksack ein großer Vorteil ist.
Anpassung an unterschiedliche Umgebungen
Als Landschaftsfotograf bist du in verschiedensten Geländen unterwegs. In den Bergen zählt neben Wetterbeständigkeit vor allem Bewegungsfreiheit und zuverlässige Isolation. Am Wasser muss Kleidung besonders wind- und spritzwasserdicht sein und schnell trocknen, während bei Touren im Winter vor allem der Kälteschutz im Vordergrund steht. Gute Kleidung für Fotografen muss diesen verschiedenen Anforderungen Rechnung tragen.
Schutz vor Insektenstichen und -bissen
Fotografen, die gern in Feuchtgebieten (Sümpfe, Seen, Tundralandschaften) oder tropischen Gefilden arbeiten, haben mit Sicherheit schon Bekanntschaft mit stechenden und beißenden Insekten wie Mücken, Moskitos, Midgets oder Sandflies gemacht. Das ist mindestens mal nervig, wenn nicht sogar gefährlich (Malaria, Borreliose, etc). Wer öfters oder länger in solchen Gebieten unterwegs ist, kann erwägen, sich speziell schützende Outdoorkleidung zuzulegen.
Signalwirkung bei Kleidung für Fotografen
Natur- und Tarnfarben sind gerade bei Kleidung für Fotografen beliebt. Das hilft aber wenig, wenn man bei schlechter Sicht gefunden werden muss. Im Notfall kann auffällige Kleidung Leben retten. Reflektierende Elemente oder helle, leuchtende Farben erhöhen die Sichtbarkeit – besonders bei schlechtem Wetter, in der Dämmerung oder im alpinen Gelände. Wer häufig abseits der Wege oder in der Wildnis unterwegs ist, sollte bei seinen Sachen auf eine gewisse Signalwirkung achten. Neben dem Sicherheitsaspekt hat das noch einen ganz praktischen Vorteil fürs Fotografieren. Leuchtende, mit der Landschaft kontrastierende Kleidung eignet sich bestens für effektvolle Selfies in der Natur.
Was ist das Zwiebelprinzip?
Viele Fotografen machen den Fehler, dass sie sich zu dick oder zu dünn anziehen. Wer glaubt, bei einer Wanderung im Sommer keine Jacke zu brauchen, hat noch keinen Wetterumschwung oder plötzlich einsetzenden Wind im Gebirge oder an der See erlebt. Ein anderer Klassiker: man trägt eine viel zu warme Jacke, in der man bereits nach kurzer Zeit laufen mit der Fotoausrüstung schwitzt. Dann schmeißt man sie von sich und kühlt schnell aus.
Besser ist das sogenannte Zwiebelprinzip – also das modulare Tragen mehrerer Kleidungsschichten übereinander. Dieser Ansatz hat sich für Outdoor-Aktivitäten jeder Art und damit auch für Fotografen in der Praxis bewährt. Es erlaubt maximale Flexibilität, denn je nach Witterung oder Aktivitätslevel können Schichten flexibel an- oder ausgezogen und miteinander kombiniert werden. Dies gilt insbesondere für die Oberbekleidung, das Konzept kann aber auch für Beine und andere Stellen des Körpers übertragen werden.
Typischerweise unterscheidet man dabei in drei Schichten (Layer): eine feuchtigkeitsleitende Basisschicht, eine mittlere Isolationsschicht und eine wetterfeste Außenschicht. Diese schauen wir uns im Einzelnen an.
Dazu stelle ich dir jeweils eine Auswahl meiner Funktionskleidung vor. Diese habe ich über viele Jahre draußen – ähnlich meiner Kameraausrüstung – durch Trial & Error optimiert und bin jetzt recht zufrieden. Im Vordergrund stand immer die Suche nach der optimalen Ausrüstung, die leichtes Gewicht, hohen Tragekomfort und bestmögliche Funktionalität verknüpft.
Baselayer (Basisschicht)
Diese unterste Schicht liegt direkt auf der Haut und ist vor allem für den Feuchtigkeitstransport an die nächste Schicht verantwortlich. Wichtig ist, dass sie den Schweiß vom Körper weg transportiert, um ein unangenehmes Auskühlen zu verhindern. Auch sollte sie temperaturregulierend sein und Schwitzen von vornherein möglichst vermeiden und Gerüche neutralisieren. Wichtig ist auch, dass das Textil weich und frei von Innennähten ist, um Kratzen, Scheuern und Druckstellen zu verhindern. Wenn man bei sehr kalten Temperaturen draußen ist, kann die Baselayer auch zusätzlich eine wärmende Funktion übernehmen, wobei ich diese Aufgabe eher bei der nächsten Schicht sehe.
Ideal für den Baselayer sind Materialien wie hochwertige Merinowolle, Bambusfasern, synthetische Funktionsfasern oder Gemische aus diesen Textilien. Die allseits beliebte Baumwolle ist hingegen völlig ungeeignet, da sie Feuchtigkeit aufsaugt, schlecht trocknet und und die Haut auskühlt. Zudem wird sie bei Nässe schwer. Ebenso zu vermeiden sind billige Polyesterfasern, in denen man eher mehr als weniger schwitzt und die sich zudem auch unangenehm und künstlich auf der Haut anfühlen und meist auch schnell stinken.
Was ich selbst trage
Mein persönlicher Favorit ist herrlich leichte und weiche Meriono-Wäsche vom Neuseeländischen Original ICEBREAKER. Auch trage ich gern Shirts aus DriRelease, einem Merino-Kunstfaser-Mix. Das Textil wird zum Beispiel von VAUDE und SALEWA verwendet.
Midlayer (Isolationsschicht)
Diese mittlere Schicht, auch Isolationsschicht oder Insulation Layer genannt, dient der Wärmespeicherung, insbesondere am Oberkörper. Sie sollte warmhalten, aber dabei nicht auftragen und leicht sein. Außerdem sollte sie atmungsaktiv sein, um Feuchtigkeit vom Baselayer aufzunehmen und an die Außenschicht oder die Luft weiterzugeben.
Sowohl Fleecejacken als auch Daunen- oder Kunstdaunenjacken eignen sich für diese Schicht ideal. Beides kann man natürlich auch miteinander kombinieren und hat dann zwei leichte Midlayer.
Fleece ist eine Strickware aus feinem Mikrofasergarn, die Körperwärme wird in Mini-Luftkammern gespeichert. Typisch ist der flauschige Charakter und die Leichtigkeit des Materials. Am besten achtet man auf das Original von Polartec, dem Erfinder des Fleece. Hier gibt es die verschiedensten Ausführungen und Dicken je nach Verwendungszweck von superwarm über ultradünn bis megaelastisch. Besonders interessant finde ich selbst Polartec PowerDry oder Polartec PowerGrid, die federleicht, funktionell und dennoch hinreichend warm sind.
Daunen, speziell das Federkleid der Gänse, gilt als wärmste Isolationsfaser mit dem besten Verhältnis von Wärmeleistung von Eigengewicht zu Volumen. Eine Alternative ist behandelte Schafwolle, die zum Beispiel Salewa unter dem Brand Tirol Tool Celliant vermarktet. Allerdings haben heute viele Menschen ein ethisches Problem mit diesen tierischen Produkten. Außerdem gibt es bei Daune einen weiteren großen Nachteil. Bei Nässe saugt sie sich voll, wird schwer und verliert vor allem ihre Isolationsfähigkeit.
Daher setzten viele Fotografen wie auch ich und Outdoor-Sportler heute auf die synthetische Variante, also Kunstdaune. Am bekanntesten ist hier Primaloft, was auch viele Hersteller verwenden. Bei Regen und Schnee, Bedingungen mit andauernd hoher Luftfeuchtigkeit oder schweißtreibenden Aktivitäten ist Primaloft nicht zu schlagen. Auch in nassem Zustand verliert die Kunstfaser nur sehr geringfügig an Isolationsleistung und wärmt zuverlässig. Die Isolation an sich ist dabei mit Daune vergleichbar, wobei es verschiedene Dicken je nach Einsatzzweck gibt. Außerdem sind Primaloft Jacken leichter und lassen sich besser für den Transport komprimieren.
In der Übergangszeit oder an wärmeren und trockenen Tagen reicht diese mittlere Schicht oft als äußerste Kleidung für Fotografen aus. Man sollte nur bedenken, das sie nicht per se wind- und wasserdicht, allenfalls abweisend ist. Denn diese Aufgabe gebührt der letzten Schicht, zu der wir gleich kommen.
Was ich selbst trage
Shellayer (Außenschicht)
Die äußerste Schicht schützt vor Wettereinflüssen wie Wind und Niederschlag und sorgt auf diese Weise dafür, dass du trocken und warm bleibst. Während nach außen hin alles dicht gehalten werden soll, muss diese dritte Schicht gleichzeitig die von der ersten und/oder zweiten Schicht kommende Körperfeuchtigkeit nach außen abgeben. Atmungsaktivität ist also auch hier wieder sehr wichtig, damit es nicht zum Nässestau durch Schwitzen kommt. Die Shellschicht übernimmt sozusagen eine Zwei-Wege-Funktion. Gute Shelllayer haben meist verstellbare/versenkbare Kapuzen, Belüftungsreißverschlüsse und sind möglichst leicht und kompakt verstaubar. Man sollte sie nicht zu eng wählen, damit sie gut über die anderen Bekleidungsschichten passen.
Derartige Außenjacken werden meist in Softshell- und Hardshelljacken unterschieden. Softshell ist weich, elastisch und atmungsaktiv und raschelt auch weniger, bietet aber nur bedingten Wind- und Nässeschutz (nur abweisend, nicht dicht). Außerdem sind sie meist nicht annähernd so kompakt und leicht wie Hardshell.
Ein Hardshell ist hingegen komplett wasserdicht und winddicht – ideal für harte Bedingungen. Meist ist es sehr leicht und klein zusammenhaltbar. Nachteil ist, dass es tendenziell etwas raschelt, wobei das heute kaum noch ein Rolle spielt. Auch die Atmungsaktivität ist tendenziell etwas schlechter, aber heute auf sehr hohem Niveau. Ich selbst verwende ausschließlich Hardshells als Außenschicht.
Die speziellen Eigenschaften der Hardshells werden durch hochtechnische Membrane wie Gore-Tex, Power-Tex, DryVent, Dermizax oder andere erreicht, die oft noch mit einer wetterfesten Beschichtung (DWR) versehen werden.
Manche Hersteller wie VAUDE oder THE NORTH FACE bieten auch Doppeljacken (auch 3-in-1-Jacken) an, die mittlere und äußere Schicht miteinander modular verbinden. Meist wird eine Hardshell-Jacke und eine (Kunst)daunenjacke oder ein Fleece miteinander kombiniert. Beide Teile sind über Reißverschlüsse oder Knöpfe miteinander verbunden und können voneinander getrennt und auch einzeln getragen werden. Da beide aufeinander abgestimmt und meist günstiger als im Einzelkauf sind, kann das durchaus Sinn machen, wenn man ohnehin beides braucht.
Abraten würde ich hingegen von Jacken, bei denen Isolations- und Außenschicht fest zusammen sind, zum Beispiel typische Ski-Jacken. Diese sind in der Bewegung oft viel zu warm und daher als Kleidung für Fotografen eher ungeeignet.
Was ich selbst trage
Kleidung für Fotografen-Hände und Köpfe
Auch kleine Kleidungsstücke machen einen großen Unterschied. Fotografen, die bei Kälte arbeiten, kennen das Problem: halb gefrorene Hände, steifer Nacken, eisige Ohren – das mindert Konzentration, Spaß und Kreativität. Also sollten wir bei der Kleidung für Fotografen auch an die Extremitäten denken.
Mütze – unverzichtbar bei Kleidung für Fotografen
Wusstest du, dass der Körper am meisten Wärme über den Kopf verliert? Eine warme, aber dennoch atmungsaktive Mütze ist bei Kälte und Wind daher angeraten und sollte daher immer im Gepäck sein. Selbst im Sommer kann es im Hochgebirge oder an der Küste nachts empfindlich kalt werden, selbst wenn es tagsüber krachend heiß ist. Besonders empfehlenswert: leichte, nicht zu dicke Beanies. Sie passen auch unter Kapuzen, halten warm und transportieren Feuchtigkeit.
Handschuhe – gegen Frostfinger
Fotografen benötigen im wahrsten Sinne des Wortes Fingerspitzengefühl. Die Hände sollten nicht steif vor Kälte sein, aber zu dicke Handschuhe behindern die Bedienung der Kamera. Ideal sind daher sogenannte, eher dünne Fotohandschuhe mit umklappbaren Fingerkuppen oder Modelle mit leitfähigem Material für Touchscreens. Das Außenmaterial sollte dabei idealerweise wasser- und windabweisend, gleichzeitig aber auch nicht zu dick und flexibel sein. Ich setze daher auf Kunstfasern wie Polartec und nicht auf das klassische Leder. Für sehr kalte Bedingungen gibt es auch Handschuhsysteme mit Innen- und Außenhandschuh. Teilweise gibt es auch Modelle, die man mit Wärmepads oder Miniheizungen versehen kann, z. B. von The Heat Company, die auch die entsprechenden Handschuh-Systeme anbieten.
Schlauchtuch – Geheimtipp bei Kleidung für Fotografen
Ein normaler Schal ist bei Outdor-Aktivitäten eher störend, schon allein, weil er ins Gesicht weht. Wenn man eine vernünftige Außenschicht trägt, ist er meist auch nicht notwendig, da deren Kragen der Shelllayer hoch schließen und damit Hals und Nacken schützen sollte. Wenn man aber eher leicht angezogen ist (Sommer) oder sich zusätzlich schützen möchte, ist Multifunktionstuch/Schlauchtuch für Outdoor-Abenteuer die bessere Wahl. Es ist sehr leicht und kompakt, aber schützt Hals und Nacken, trocknet schnell und kann auch als Stirnband oder leichte Mütze getragen werden kann. Gerade bei Zugluft, Wind oder in den Bergen ist das sehr angenehm. Der Klassiker hier ist Buff, wovon ich immer eines im Fotorucksack habe.
Was ich selbst trage
Weitere Tipps für deine Fotografenbekleidung
Wie du siehst, erfült jede Schicht eine bestimmte Funktion und alle interagieren sozusagen miteinander, vor allem beim Feuchtigkeitstransport. Es macht daher auch wenig Sinn, Funktionssachen mit Nicht-Funktionstextilien wie Bauwolle oder Jeans zu kombinieren.
Ich habe draußen grundsätzlich alle drei Schichten dabei, entweder angezogen oder im Fotorucksack. Da ich auf Leichtigkeit und Portabilität achte, ist das kein Problem und nimmt nicht viel Platz weg. So bin ich jederzeit auf alle Bedingungen vorbereitet. Für den Baselayer habe ich auch immer ein Ersatzteil mit. So kann ich, wenn ich zum Beispiel auf dem Gipfel nach einem schweißtreibenden Aufstieg angekommen bin, mir ein frisches, komplett trockenes Shirt für die Pause anziehen, während das andere in der Sonne oder im Wind schnell trocknet.
Abschließend noch drei Tipps. Viele schauen beim Kauf von Funktionskleidung zuerst nach schicker Optik. Aber es gilt der Grundsatz: style follows function. Kleidung für Fotografen ist – zumindest wenn man nicht nur Möchtegern-Großstadtabenteurer ist – kein Modeaccessoire, sondern ein Teil der Ausrüstung. Kaufentscheidend sollte immer der gewünschte Einsatzzweck und die entsprechende Funktionalität sein. In den letzten Jahren hat sich beim Design durchaus vieles getan, so dass man heute viele Outdoor-Sachen findet, die modisch und zugleich funktionell sind.
Auch große Einzelhandelsketten wie ALDI, LIDL, Tschibo, etc. sind auf den Trend aufgesprungen und verkaufen „Funktionskleidung“. Diese ist günstig und die Verlockung zum Kauf daher groß, zumal Outdoorsachen normalerweise nicht gerade preiswert sind. Aus eigener Erfahrung kann ich aber sagen, dass diese Billig-Varianten in der Regel nichts taugen. Wenn es günstig sein soll, dann lieber die Handelsmarken der großen Outdoor-Händler wie Globetrotter oder Intersport. Zum Beispiel finde ich Mc. Kinley von Intersport durchaus sehr gut. Im Alpenraum gibt es außerdem diverse Outlets und im Prinzip ganzjährig Sales bei Outdoor-Händlern, wo man auch Outdoor-Markenprodukte teils stark rabattiert bekommt.
Was einem auch bewusst sein sollte ist, dass Outdoorkleidung teils besonderer Pflege vor allem beim Waschen bedarf. Das trifft vor allem auf Membrane und Daunen zu. Oft braucht es dafür spezieller Waschmittel und Imprägnierungen, um die Funktionsfähigkeit aufrecht zu erhalten. Ich selbst verwende dafür NikWax. Auch sollte man nie Weichspüler verwenden, das ist der Tod für jede Membran. Am besten man folgt genau den Hinweisen des Herstellers.
Fazit: Kleidung für Fotografen – mehr als Komfort
Die richtige Kleidung ist für Fotografen mehr als nur eine Frage des Komforts – sie ist ein entscheidender Teil der Ausrüstung. Wer sich dem Wetter, den Umweltbedingungen und seiner Aktivität anpasst, ist länger einsatzbereit, bleibt gesund und kann sich ganz auf das Motiv konzentrieren. Ob am frostigen Morgen in den Bergen oder beim stürmischen Sonnenuntergang am Meer: Mit der passenden Bekleidung bist du als Fotograf bestens vorbereitet. Investiere also genauso viel Sorgfalt in deine Kleidung wie in dein Kameraequipment – dein Körper und dein Motiv wird es dir danken.
Nachdem wir uns jetzt ausführlich mit Oberbekleidung für Fotografen beschäftigt haben, geht es in der Fortsetzung dieses Artikels dann um die richtigen Schuhe für Fotografen und die Landschaftsfotografie.